Giraffe in der Themenwelt Sambesi

Neue Bezeichnung:
Nubische Giraffe

Forschung & Wissenschaft

Neue Namen für lange Hälse: Warum die Giraffen im Erlebnis-Zoo jetzt anders heißen

Viele Besucherinnen und Besucher kennen die beiden Giraffen im Erlebnis-Zoo Hannover noch als Rothschild-Giraffen. Doch die Wissenschaft hat genauer hingeschaut – und die Tiere tragen nun einen neuen Namen: Sie gehören zur Nord-Giraffe (Giraffa camelopardalis), genauer gesagt zur Unterart Nubische Giraffe (Giraffa camelopardalis camelopardalis). 
Für die Giraffen selbst hat sich nichts verändert. Aber unser Wissen über sie ist präziser geworden – und das ist wichtig für ihren Schutz.

Zoo-Kurator Robin Walb

Zoo-Kurator Robin Walb
Giraffe im Zoo

Von einer Art zu vier Giraffen-Arten 

Lange Zeit ging die Forschung davon aus, dass es nur eine einzige Giraffenart mit neun Unterarten gibt. Doch neue genetische Untersuchungen haben gezeigt: In Wirklichkeit gibt es vier eigenständige Giraffenarten, die teilweise mehrere Unterarten haben. 
Damit wurde auch die bisherige Rothschild-Giraffe neu eingeordnet – sie gehört nun offiziell zur Nubischen Giraffe
Es ist faszinierend, wie moderne Forschung unser Bild von bekannten Tierarten verändert. Wir lernen dadurch nicht nur mehr über ihre Geschichte, sondern auch, wie wir sie besser schützen können.

Forschungsreferentin Kathrin Röper

Warum solche Änderungen wichtig sind 

Man könnte meinen: Ein neuer Name, weiter nichts. Doch für den Artenschutz ist diese Klarheit entscheidend. 
  • Nur wenn bekannt ist, wie viele Arten beziehungsweise Unterarten es gibt, können Bestände gezählt werden
  • Erst dann wird deutlich, welche Gruppen besonders bedroht sind
Gerade die Nord-Giraffe ist ein Beispiel dafür. Von ihr leben in der Wildbahn nur noch etwa 6.000–7.000 Tiere. Sie ist damit die am stärksten gefährdete aller Giraffenarten. 
Giraffen im Lebensraum
Die neue Einteilung zeigt uns schwarz auf weiß, wie kritisch die Situation für manche Giraffen ist. Und nur was wir klar benennen können, können wir gezielt schützen.

Zoo-Kurator Robin Walb

Und wie geht es weiter? 

Die Weltnaturschutzunion IUCN hat die vier Giraffenarten offiziell anerkannt. Noch offen ist, wie sich die neuen Erkenntnisse auf die Rote Liste der bedrohten Arten auswirken. Bisher galt die „eine“ Giraffenart insgesamt als gefährdet (Vulnerable). Die ehemalige Rothschild-Giraffe wurde 2018 sogar nur als potenziell gefährdet (Near Threatened) bewertet – obwohl damals von rund 1.400 Tieren ausgegangen wurde. 
Wie die neuen Bewertungen aussehen werden, hängt von vielen Faktoren ab: von der Populationsgröße über den Lebensraumverlust bis hin zu Bedrohungen durch Wilderei. 

Giraffen-Wissen
im Überblick

1

Es gibt inzwischen offiziell vier Giraffenarten

  • Nord-Giraffe
  • Süd-Giraffe
  • Netz-Giraffe
  • Massai-Giraffe
2

Giraffen im Erlebnis-Zoo Hannover

Die beiden Giraffen im Erlebnis-Zoo Hannover gehören zur Nord-Giraffe, Unterart Nubische Giraffe
3

Bezeichnung Rothschild-Giraffe

Die frühere Bezeichnung Rothschild-Giraffe ist damit überholt. 
4

Bedrohungsstatus

Mit nur rund 6.000–7.000 Tieren in der Natur ist die Nord-Giraffe besonders bedroht. 
Giraffen
Giraffe

Die beiden Nord-Giraffen im Erlebnis-Zoo Hannover zählen zur Unterart der Nubischen Giraffe

Für unsere Gäste im Zoo bleibt die Begegnung mit den Giraffen dieselbe – sie sind nach wie vor beeindruckend, neugierig und anmutig. Aber für ihren Schutz in Afrika bedeutet die neue Einordnung einen großen Schritt nach vorn.

Robin Walb

Weitere
Infos

Eine Übersicht der Giraffenarten und Unterarten mit Karten und Bildern gibt es hier bei der Giraffe Conservation Foundation
Die Pressemitteilung der IUCN zur offiziellen Anerkennung der vier Arten findet Sie hier
Giraffe im Lebensraum

September 2025 - CM