Abschied von Liza

Drillweibchen im hohen Alter von 30 Jahren gestorben

Das Zoo-Team trauert um Liza. Das Drill-Weibchen verstarb Ende Januar im sehr hohen Alter von 30 Jahren und 5 Monaten. Sie war zuletzt der älteste Drill in Europa innerhalb des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms.

Im Alter von 30 Jahren verstorben: Drill-Weibchen Eliza
Liza war eine echte Hannoveranerin. Sie kam am 12. August 1992 im Zoo Hannover zur Welt und wurde auf einen bedeutenden Namen getauft: Die Tierpfleger benannten das Jungtier nach Liza Gadsby, der Hüterin der Drills und engagierten Artenschützerin. Die US-Amerikanerin ist die Gründerin der Drill-Schutzstationen in Nigeria und Kamerun, der Heimat der Affen mit dem dunklen Gesicht. Seit vielen Jahren unterstützt der Erlebnis-Zoo über den Verein Rettet den Drill e.V. die Arbeit der Artenschützer vor Ort und steht im Kontakt zu Gadsby und ihrem engagierten Team. 2019 kam es im Erlebnis-Zoo sogar zum Treffen zwischen Liza Gadsby und Drill Liza in der neuen Themenwelt Afi Mountain.
In ihrem langen Leben hat Liza 11 Jungtiere zur Welt gebracht und damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt ihrer Art geleistet. Sie war eine sehr gute und fürsorgliche Mutter, erzählen ihre Tierpfleger. Lange Zeit war sie in Hannover das Alpha-Tier der Drill-Gruppe und stets der Liebling der Drill-Männchen. Selbstbewusst und souverän trat sie auf, strahlte Ruhe aus und setzte sich gerne mit ihrem Dickkopf durch. „Eine starke Persönlichkeit“, so das Tierpflege-Team.
Mit dem Alter nahm sich Liza allerdings immer mehr zurück. Seit September war sie das Sorgenkind der Zoo-Tierärzte. Trotz intensiver tiermedizinischer Betreuung und Behandlung – auch mit Unterstützung externer Experten – verschlechterte sich Lizas Zustand leider immer mehr. Im Januar hatte das Weibchen schließlich so stark abgebaut, dass das Team die schwere Entscheidung traf, Liza einzuschläfern.
„Sie fehlt uns sehr“, so Tierpflegerin und Artenschützerin Kathrin Paulsen. „Wir sind dankbar für so viele schöne Jahre mit Liza.“ Und ihre Kinder, Enkel und Urenkel werden, wie Liza, weiter zum Erhalt ihrer bedrohten Art beitragen und als Botschafter in ganz Europa auf den Drill und seinen Schutz aufmerksam machen.
Hintergrund:
Weniger als 2.500 Drills leben noch in den Regenwäldern Westafrikas. Sie sind bedroht durch Wilderei und Lebensraumverlust. Damit gehört der Drill zu den am stärksten bedrohten Affenarten Afrikas. Sein Verbreitungsgebiet in Kamerun, Nigeria und der Insel Bioko, die zu Äquatorialguinea gehört, umfasst weniger als 30.000 Quadratkilometer.
In menschlicher Obhut können männliche Drills ein Alter von bis zu 25 Jahren, weibliche Tiere bis zu 35 Jahren erreichen.
Liza war mit ihren 30 Jahren der älteste Drill in Europa innerhalb des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP).

Kategorien