Aktuelle Forschungsprojekte (Auswahl)

Kinderferienprogramm

Wissenschaftliche Begleitung des Kinderferienprogramms

Kooperationspartner: Goethe-Universität Frankfurt am Main
Status: In Auswertung
Zoos sind wichtige Naturschutz- und Bildungszentren. Die Bildungsarbeit des Erlebnis-Zoo wurde in den Sommer- und Herbstferien 2024 sowie in den Zeugnisferien 2025 wissenschaftlich untersucht: Das Kinderferienprogramm stand im Fokus der Studienleiterin Viktoria Feucht von der AG Zootierbiologie.
Die Teilnehmenden füllten sowohl zu Beginn als auch am Ende des Kinderferienprogramms anonym einen Fragebogen zu den Themen Natur und Tiere aus. Insgesamt nahmen 192 Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 12 Jahren an teil. Ganz herzlichen Dank an die einverstandenen Eltern und natürlich an die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen!
Auch viele weitere deutschsprachige Zoos nahmen an dem Frankfurter Forschungsprojekt teil. In bisherigen Studien konnte ein großer positiver Einfluss des Zoobesuchs auf das Umweltverhalten von Kindern festgestellt werden.
Elefanten Rüssel

Studie zur Wiedererkennung von Artgenossen

Kooperationspartner: Bergische Universität Wuppertal, Hormonlabor des Deutschen Primatenzentrums Göttingen, Zoologischer Garten Karlsruhe und Tierpark Hagenbeck in Hamburg
Status: In Auswertung
Im Sommer 2024 wurde ein weiblicher, 27 Jahre alter Asiatischer Elefant (Elephas maximus) innerhalb Deutschlands in einen anderen Zoo abgegeben. Dies nutzten Forschende für ein spannendes Projekt in der Grundlagenforschung.
Die Elefantenkuh aus Hamburg traf in Karlsruhe nach 13 Jahren Trennung wieder auf ihre Mutter. Untersucht wurde, ob sich die Tiere wiedererkennen bzw. ihren Geruch . Für die Studie wurde den beiden Elefanten vorab der Kot des jeweils anderen Tieres präsentiert. Außerdem wurde der Kot eines Weibchens aus dem Erlebnis-Zoo, das den anderen Elefanten zuvor komplett unbekannt war, präsentiert. Die Elefantenkuh "Indra" aus dem Erlebnis-Zoo diente somit als Kontrolltier.
Die Beobachtungsergebnisse werden derzeit analysiert und für eine wissenschaftliche Veröffentlichung vorbereitet. Das wichtigste Ergebnisse steht aber bereits fest: Mutter und Tochter haben sich nach 13 Jahren am Geruch wiedererkannt.
Kegelrobbe

Grundlagenforschung zu Schnurrhaaren der Kegelrobben

Kooperationspartner: Manchester Metropolitan University, Großbritannien
Status: Datenaufnahme
Ein sehr wichtiger Teil der täglichen Arbeit mit Robben ist das Medizinische Training. Hier erlernen sie bestimmte Verhaltensweisen, so dass sie bei veterinärmedizinischen Untersuchungen freiwillig mitwirken und stressfrei untersucht und behandelt werden können. In vielen kleinen Schritten erarbeiten die Tierpflegenden Verhaltensrituale mit jedem einzelnen Tier. Hierbei ist Vertrauen und freiwilliges Erlernen besonders wichtig. Immer wieder kommen neue Varianten hinzu, sodass das Training spannend bleibt. Seit Februar 2024 wurden die Kegelrobben (Halichoerus grypus) im Erlebnis-Zoo trainiert, regelmäßig ihre Schnurrhaare mit einem Messschieber vermessen zu lassen. Für die Tiere eine neue spielerische Aufgabe – und die Ergebnisse können für die Grundlagenforschung genutzt werden. Die Meeressäuger-Trainerin Katherine Todd leitet die europaweite Studie, an der insgesamt 14 Zoos mit 10 verschiedenen Robben-Arten über ein ganzes Jahr teilnehmen.
Thomson-Gazelle

Jungtieraufzucht durch Künstliche Intelligenz (KI) unterstützen

Kooperationspartner: Leibniz Universität Hannover
Status: In Auswertung
Bereits im Jahr 2022 aufgenommene Videos von Thomsongazellen (Eudorcas thomsonii) stehen derzeit im Fokus einer Forschungsarbeit. Ursprünglich dienten diese Aufnahmen dem tierpflegerischen sowie veterinärmedizinischen Team, um zu kontrollieren, ob neugeborene Thomsongazellen an ihren ersten Lebenstagen ausreichend von ihren Müttern gesäugt werden. Gemeinsam mit Prof. Marius Lindauer und Leona Hennig vom Institut für Künstliche Intelligenz sowie Timo Kaiser vom Institut für Informationsverarbeitung wurde Ende 2023 eine Kooperation gestartet. Die Videoaufnahmen werden nun mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) analysiert. Ziel ist es, zukünftig die mütterliche Fürsorge automatisiert erfassen zu können und somit langfristig den Zuchterfolg der Thomsongazellen zu erhöhen.
    Zwergrüsseldikdik

    Nächtliches Verhalten von Zwergrüsseldikdiks

    Kooperationspartner: Goethe-Universität Frankfurt am Main
    Status: In Auswertung
    Im Winter 2023/24 wurden die zu diesem Zeitpunkt insgesamt 15 Zwergrüssel-Dikdiks (Madoqua kirkii) im Erlebnis-Zoo über drei Monate nachts von Kameras beobachtet. In bisherigen wissenschaftlichen Veröffentlichungen wird beschrieben, dass diese kleinen Antilopen nachtaktiv sind. Was genau ein Dikdik nachts macht, also wie das "Aktivitätsbudget" dieser Tiere aussieht, weiß man bisher nicht. Da der Erlebnis-Zoo nicht nur viele Individuen hält, sondern auch das EEP hier geführt wird, war dies für die Mitarbeitenden ein besonders spannendes Projekt der Grundlagenforschung. Je mehr über die Biologie dieser Art herausgefunden wird, desto besser können die Zoologischen Gärten die Haltungsbedingungen auf die Tiere anpassen. Die Doktorandin Malwine Lenz wertet derzeit die Videoaufnahmen der verschiedenen Gruppen-Konstellationen aus. Auf der Jahrestagung 2024 des europäischen Zooverbandes EAZA stellte die Forscherin erste Ergebnisse auf einem wissenschaftlichen Poster (PDF) vor.
    Asiatischer Elefant in der Themenwelt Dschungelpalast

    Langzeitbeobachtung Asiatischer Elefanten

    Kooperationspartner: Goethe-Universität Frankfurt am Main
    Status: In Auswertung
    Die Asiatischen Elefanten (Elephas maximus) werden seit der Vergrößerung der beiden Außenanlagen sowie des Bullenstalls rund um die Uhr beobachtet. Das Tierpflege-Team nutzt dafür ein Videosystem. Die gesamten Videoaufnahmen des Jahres 2024 werden nun für wissenschaftliche Zwecke genutzt, genauer gesagt für die Doktorarbeit von Malwine Lenz der AG Zootierbiologie. Das gesamte Verhalten der sechs im Erlebnis-Zoo lebenden Elefanten soll über diese 12 Monate ausgewertet werden - mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI). Die Erkenntnisse können für die weitere Optimierung der Elefantenhaltung genutzt werden.
    Timberwölfe in der Themenwelt Yukon Bay

    Kommunikation bei Timberwölfen

    Kooperationspartner: Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Status: In Auswertung
    Im Winter 2023/24 beobachtete die Biologin Emily Gorsuch über mehrere Wochen die Timberwölfe (Canis lupus occidentalis), genauer gesagt das Kommunikationsverhalten der fünf Rüden. Die Masterarbeit war eingebunden in ein größeres Projekt des deutschlandweiten Forschungsnetzwerkes Mammalia AG. Es standen noch in sieben weiteren deutschen Zoos u.a. Polarwölfe, Afrikanische Wildhunde und Silberfüchse im Fokus der Studie. Auf der Jahrestagung 2024 des europäischen Zooverbandes EAZA stellte die Studentin einen Teil ihrer Arbeit über die Timberwölfe auf einem wissenschaftlichen Poster (PDF) vor. Der Fokus lag hier auf dem Vergleich zweier Methoden der Verhaltensbeobachtung.
    Liegende Giraffe in der Themenwelt Sambesi

    Schlafverhalten von Giraffen

    Kooperationspartner: Goethe-Universität Frankfurt am Main
    Status: Datenaufnahme
    Im November 2023 wurden im Stall der Giraffen (Giraffe camelopardalis) mehrere Videokameras installiert, mit denen das Schlafverhalten der Tiere über ein ganzes Jahr lang beobachtet wird. Auch weitere europäische Zoos sind in die Studie der AG Zootierbiologie involviert. Die Ergebnisse sollen genutzt werden, um die Bedürfnisse der Giraffen besser zu verstehen und die Haltung der Giraffen weiter zu optimieren. Die Videoaufnahmen werden mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) ausgewertet.
    Rauwolliges Pommersches Landschaf

    Blutproben für die Zukunft zweier bedrohter Nutztierrassen

    Kooperationspartner: Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und Justus-Liebig Universität Gießen
    Status: In Auswertung
    Das Rauhwollige Pommersche Landschaf (Ovis aries forma domestica) und die Thüringer Waldziege (Capra hircus forma domestica) stehen auf der "Roten Liste der gefährdeten Nutztierrassen". Der Erlebnis-Zoo unterstützte die Forschung für den Erhalt dieser alten und gefährdeten Haustierrassen, indem er Blutproben zur Verfügung stellte (die im Rahmen der veterinärmedizinischen Jahresuntersuchung 2023 ohnehin genommen werden mussten) sowie weiterführenden Informationen über die hier lebenden Tiere. In beiden Projekten geht es um den Erhalt der genetischen Variabilität - unter Berücksichtigung gesundheitlicher Faktoren. Nicht nur Zoos, sondern auch Bauernhöfe und private Haltungen nehmen bundesweit an diesen beiden Studien teil.
    Tierpflegern bei den Antilopen

    Tierbestand in Zeiten des Klimawandels

    Kooperationspartner: Durham University, Großbritannien
    Status: In Auswertung
    In einem vom EAZA Research Committe (Forschungskommittee des Europäischen Zooverbandes) unterstützen Forschungsprojekt soll untersucht werden, wie Zoos ihren Tierbestand unter verschiedenen Szenarien des Klimawandels optimieren können. Es wurden dazu im Vorfeld Artenverbreitungsmodelle genutzt, um Tierarten zu identifizieren, die in Zukunft am dringendsten der Ex-situ-Erhaltung bedürfen. Gleichzeitig geht es um die Gesamtkosten für die Haltung der Tiere (Personal, Fläche, Futter etc.) im Jahr 2023. Die Tierpflegenden des Erlebnis-Zoo unterstützten dieses Projekt mit der Ermittlung ihres Arbeitsaufwandes für die jeweiligen Tiergruppen.
    Kind mit Echse

    Studie zur Naturverbundenheit der Zoo-Gäste

    Kooperationspartner: Gothe-Universität Frankfurt am Main
    Status: In Auswertung
    Im Sommer 2023 nahm der Erlebnis-Zoo an einer Bildungsstudie teil - genauer gesagt die Besuchenden. Vor sowie nach einer Führung, z.B. einer Studierenden-Führung durch einen Kurator oder einem Tier-Rendezvous mit einem Scout, füllten die teilnehmenden Zoo-Gäste anonym einen kurzen Fragebogen aus. Neben allgemeinen Fragen zum Alter, Geschlecht sowie Häufigkeit der Zoobesuche ging es um die Naturverbundenheit der Besuchenden und ihr Interesse am Thema Artenschutz. Zudem wurden die Teilnehmenden zu ihrer Einstellung gegenüber dem Verlust der biologischen Vielfalt sowie ihren Sorgen über Umweltprobleme befragt. Mehr als 15 Zoos nahmen an der Studie der AG Zootierbiologie teil. In früheren Studien wurde bereits herausgefunden, dass durch die Teilnahme an einer Führung die Naturverbundenheit positiv beeinflusst werden kann.
    Pinselohrschwein

    Immun gegen die Afrikanische Schweinepest

    Kooperationspartner: University de Montpellier, Frankreich und IUCN Wild Pig Specialist Group
    Status: In Auswertung
    Im April 2023 konnten die Pinselohrschweine (Potamochoerus porcus) im Erlebnis-Zoo mit einem sehr kleinen Beitrag an einer großen Studie teilnehmen: mit ihren Haaren, die beim regelmäßigen Kraulen aus ihrem Fell fallen. Diese Haare sowie die von vielen weiteren Pinselohrschweinen aus anderen europäischen Zoos werden derzeit genetisch analysiert. Denn Pinselohrschweine sind immun gegen die Afrikanische Schweinepest. Alle anderen Schweine der Gattung Sus (z.B. die gefährdeten Bartschweine und Pustelschweine) können sich jedoch mit der Afrikanischen Schweinepest infizieren - so wie unsere heimischen Wildschweine auch. Es sollen nun die genetischen Marker identifiziert werden, die bei den Pinselohrschweinen für die schützende Immunität verantwortlich sind.
    Tiger

    Mikrobiom-Analysen

    Kooperationspartner: Goethe-Universität Frankfurt am Main
    Status: In Auswertung
    Im Juni 2022 und Februar 2023 nahmen die Sibirischen Tiger (Panthera tigris) und Steppenzebras (Equus quagga) aus dem Erlebnis-Zoo an einer neuen Studie teil, die sich mit dem Mikrobiom beschäftigt - also der Gesamtheit der Mikroorganismen, die auf bzw. in einem Organismus leben. Im Rahmen dieser umfangreichen Studie werden auch in weiteren Zoos Fleischfresser (Carnivore), Allesfresser (Omnivore) und Pflanzenfresser (Herbivore) betrachtet. Die Tierpflegenden sammelten hierzu über mehrere Tage Kotproben der Individuen und füllten parallel einen Fragebogen zu den Tieren und dem jeweiligen Futter aus. Im Labor der AG Zootierbiologie wird das Mikrobiom dann analysiert. Ziel dieser Grundlagenforschung ist es, einen Überblick über die bakterielle Zusammensetzung des Mikrobioms der jeweiligen Tierart sowie zwischen den Ernährungsweisen und im Jahresverlauf zu erhalten.
    Studien-Übergabe

    Studie zu Kolonialen Spuren

    Kooperationspartner: Dr. Clemens Maier-Wolthausen und Dr. Franziska Jahn
    Veröffentlichung: Forschungsbericht (2024)
    Zwischen 1878 und 1932 wurden im Zoo Hannover nicht nur Tiere aus fernen Ländern präsentiert, sondern auch Menschen – vorrangig aus den Kolonialgebieten. Der Erlebnis-Zoo hat die Zeit dieser sogenannten „Völkerschauen“ von den Historikern Dr. Clemens Maier-Wolthausen und Dr. Franziska Jahn untersuchen lassen.
    Die bisherige Behandlung des Themas in den Zoopublikationen empfand der Erlebnis-Zoo als unzureichend und hat daher die Wissenschaftler darum gebeten, diese Lücke zu schließen. Der Erlebnis-Zoo als Auftraggeber hatte auf die Vorgehensweise der Wissenschaftler und den Inhalt der Studie keinen Einfluss. Das Thema sollte durch die zwei Forschenden transparent und detailliert an die Öffentlichkeit getragen werden. Ihre über 150 Seiten starke Studie „Die Zurschaustellung von Menschen im Zoo Hannover von 1878 bis 1932. Ein Forschungsbericht im Spiegel zeitgenössischer Quellen“ liegt jetzt zum Download vor.

    Weitere Informationen

    Giraffen

    Gehege-Nutzung und Verhalten der Giraffen

    Kooperationspartner: Universität Hildesheim
    Status: Abgeschlossen
    Der Erlebnis-Zoo kooperiert seit vielen Jahren mit Prof. Horst Kierdorf von der Abteilung Biologie der Universität Hildesheim. Jedes Jahr in der Pfingstwoche besuchen Bachelor-Studierende für mehrere Tage den Zoo und führen verhaltensbiologische Beobachtungen durch. Häufig melden sich im Anschluss Studierende, die Interesse haben, dies im Rahmen ihrer Abschlussarbeit fortzusetzen – so auch der Bachelorand Jan-Niklas Jeske. Im April und Mai 2024 beobachtete er die zwei Giraffen (Giraffa camelopardalis) im Erlebnis-Zoo und analysierte ihre Nutzung der Außenanlage und weiteres Verhalten. Weitere Informationen zu den Ergebnissen folgen in Kürze!
    Gerrit Wehrenberg bei der Laborarbeit in Gelnhausen Foto: Anouk Ebenezer

    Zootiere für die Rettung des Wisents

    Kooperationspartner: Goethe-Universität Frankfurt am Main und Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt
    Veröffentlichungen: Masterarbeit (2020) und wissenschaftliche Publikation (2024)
    Wisente (Bos bonasus) wurden vor etwa hundert Jahren in der Natur ausgerottet. In einem großen Gemeinschaftsprojekt haben Zoos und Naturschutzorganisationen die Tiere zurückgebracht - aktuell leben wieder über 8000 Wildrinder in der Natur. Jedoch stammen sie von nur 12 Gründertieren ab.
    Im Rahmen dieser Studie ging es nun um die Entwicklung einer Methode, die dabei helfen soll, die Wisente und ihre genetische Vielfalt zu untersuchen. Im Jahr 2019 wurden daher für molekular-genetische Analysen in 37 europäischen Zoos Speichel- und Kotproben gesammelt - auch im Erlebnis-Zoo. Waldbison (Bison bison athabascae), Dahomey-Zwergrind, Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind und Harzer Rotvieh (alle Zuchtformen werden wissenschaftlich als Bos taurus forma domestica bezeichnet) sind nämlich allesamt nahe Verwandte des Wisents und konnten so bei der Studie unterstützen.
    liegendes Spitzmaulnashorn

    Künstliche Intelligenz analysiert Schlafverhalten

    Kooperationspartner: Goethe-Universität Frankfurt am Main und Technische Universität Dortmund
    Veröffentlichung: wissenschaftliche Publikation (2023)
    Studierende der AG Zootierbiologie der Goethe-Universität Frankfurt am Main haben im Winter/Frühling 2020 mehrere Huftier-Arten beim Schlafen beobachtet. In den Innenanlagen wurden Kameras angebracht, die über mehrere Wochen immer von 17-7 Uhr das Schlafverhalten dokumentierten, das anschließend mittels Künstlicher Intelligenz (KI) ausgewertet wurde. Hierzu zählten im Erlebnis-Zoo Addax (Addax nasomaculatus), Blessbock (Damaliscus pygargus phillipsi), Elenantilope (Tragelaphus oryx), Pferdeantilope (Hippotragus equinus) und Spitzmaulnashorn (Diceros bicornis michaeli). Insgesamt unterstützten 20 europäische Zoos dieses Projekt, 18 verschiedene Huftier-Arten standen im Fokus. Im Jahr 2023 erschien eine wissenschaftliche Veröffentlichung, die ein unterschiedliches Schlafverhalten je nach Alter der Tiere und auch nächtliche Schlafrhythmen beschreibt.

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    Präriehund in der Themenwelt Yukon Bay

    Fallstudie Präriehund

    Kooperationspartner: Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
    Veröffentlichung: wissenschaftliche Publikation (2023)
    Als ein weiblicher Schwarzschwanz-Präriehund (Cynomys ludovicianus) im Jahr 2020 verstarb, wurde bei der Obduktion in der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover festgestellt, dass dieser an einer Krankheit verstorben war, die bisher nicht für Präriehunde beschrieben war. Mit der veröffentlichten, veterinärmedizinischen Fallstudie über die sogenannte Lafora-Krankheit können sich nun auch andere Haltungen von Präriehunden darüber informieren.

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    Eisbär

    Identifizierung von Eisbären

    Kooperationspartner: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
    Veröffentlichung: wissenschaftliche Publikation (2023)
    Um Verhalten zu analysieren, ist es heutzutage möglich, Künstliche Intelligenz (KI) zu nutzen. Voraussetzung ist hierbei, die verschiedenen Individuen zuverlässig wiederzuerkennen. Der veröffentlichte Datensatz "PolarBearVidID" enthält über 1.400 Videosequenzen von insgesamt 13 verschiedenen Eisbären (Ursus maritimus) in unterschiedlichen Bewegungen und variierenden Lichtverhältnissen. Mit dabei sind auch Aufnahmen von drei Eisbären im Erlebnis-Zoo aus dem September 2022. Somit ist PolarBearVidID der allererste videobasierte Datensatz zur Re-Identifizierung von Tieren, mit einer Erfolgsquote von über 95%. Diese Studie kann nun die Grundlage für die automatisierte Beobachtung weiterer Tierarten sein. Die Ergebnisse können sowohl in Zoos zur Verbesserung des Tierwohls als auch für In-situ-Artenschutzprojekte genutzt werden.

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    Elenantilope mit Jungtier auf der Steppenanlage am Sambesi im  Zoo Hannover

    Künstliche Intelligenz analysiert Schlafverhalten

    Kooperationspartner: Goethe-Universität Frankfurt am Main und Technische Universität Dortmund
    Veröffentlichung: wissenschaftliche Publikation (2022)
    2020 wurde das Schlafverhalten der Elenantilopen (Tragelaphus oryx) über mehrere Wochen mit Kameras aufgezeichnet. Nach zwei Jahren verhaltensbiologischer Auswertung und Programmierung erschien eine wissenschaftliche Veröffentlichung über die Software BOVIDS (Behavioral Observations by Videos and Images using Deep-Learning Software). Mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) kann nun das Schlafverhalten von Elenantilopen automatisch ausgewertet werden. Die Huftiere werden in ihrer Anlage identifiziert und die drei Verhaltensweisen Stehen, Liegen mit erhobenem Kopf und Liegen mit abgelegtem Kopf können mit einer Genauigkeit von 99,4% korrekt zugeordnet werden. Diese Veröffentlichung legte den Grundstein für eine Vielzahl weiterer Schlafbeobachtungen von Säugetieren mittels KI. Ziel solcher Studien ist es, das Schlafverhalten der Tiere besser zu verstehen und das Tierwohl stetig zu verbessern.

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