Waldbison

Frisch geborene Bisonkälber haben ein sehr helles, fast oranges Fell. Ausgewachsene Waldbisons haben ein dickes, braunes Fell und ihr üppiger Bart kann bis zu 50 cm lang werden! Im Herbst wächst das noch dichtere und längere Winterfell, mit dem sie problemlos die langen kalten Winter in Kanada und Alaska aushalten können. Diesen dicken Wintermantel werfen die Waldbisons im Frühjahr wieder ab.

Waldbisons fühlen sich in Waldgebieten wohl. Sie durchwandern den Wald auf der Suche nach Gräsern, Kräutern, Trieben und Flechten. Im Gegensatz zu den Präriebisons sind Waldbisons aber eher sesshaft und legen nur kurze Strecken zurück. Waldbisons leben in Gruppen. Diese bestehen aus mehreren Weibchen und deren Jungtieren. Somit leben Waldbisons in viel kleineren Herden als ihre Verwandten, die Präriebisons. Ausgewachsene Bullen leben eher als Einzelgänger oder in kleinen Männergruppen von zwei bis sechs Tieren. Sie suchen die Gesellschaft der Weibchen nur zur Paarungszeit.

Bisonkälber kommen mit einem Gewicht von etwa 15 bis 25 kg auf die Welt. Sie können bereits nach weniger als zehn Minuten auf ihren Beinen stehen und beginnen dann, vorsichtig zu laufen. Bereits nach einer Woche probieren sie Gräser und trinken Wasser, aber erst nach sieben bis acht Monaten werden sie von der Muttermilch entwöhnt. Nach einem Jahr wiegen sie dann schon bis zu 315 kg und sind bereit für ihren ersten harten Winter.

Früher zogen große Bisonherden durch fast ganz Nordamerika und prägten das Landschaftsbild. Doch durch die Jagd des Menschen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts schrumpfte ihre Zahl dramatisch. In der Folge waren Bisons nahezu ausgerottet. Heute gibt es nur noch kleine Populationen in den USA und Kanada. Dank der Schutzmaßnahmen und Zuchtprogramme können sich diese Bestände langsam wieder erholen, auch wenn die Tiere noch immer vor Herausforderungen stehen. Bisons sind heute ein Symbol für den erfolgreichen Schutz von bedrohten Tierarten.