Wildtruthuhn

Meleagris gallopavo

Truthahn und TruthuhnWildtruthuhnWildtruthuhn
Das Wildtruthuhn ist ein großer Hühnervogel. Es hat ein schimmerndes Gefieder und einen nackten, roten Kopf und Hals. Truthühner haben außerdem lange, kräftige Beine und breite, fächerförmige Schwänze. Wildtruthühner werden auch Wildputen genannt. Sie sind die Wildform der Hausputen, die der Mensch als Nutztiere hält! Im Erlebnis-Zoo Hannover sieht man die Wildtruthühner in der Themenwelt Yukon Bay. Hier teilen sie sich eine Anlage mit den ebenfalls nordamerikanischen Waldbisons.

Steckbrief

Lebensraum
Wälder und Buschland Nordamerikas
Größe
Weibchen: ca. 90 cm Kopfhöhe Männchen: ca. 110 cm Kopfhöhe
Gewicht
Weibchen: ca. 4 kg Männchen: ca. 10 kg
Fressfeinde
Adler, Kojoten, Pumas …
Nahrung
Blätter, Früchte, Samen …
Brutzeit
ca. 28 Tage

Schönheit auf den zweiten Blick

Beim ersten Anblick eines Wildtruthuhns fallen einem sicherlich einige Eigenschaften ein - „hübsch“ ist wahrscheinlich aber nicht die Häufigste. Wildtruthühner haben große Lappen und Auswüchse an ihrem federlosen Kopf und Hals. Obendrein sind diese Körperteile mit Warzen und Hautfalten übersät. Doch auf den zweiten Blick haben sie faszinierende Merkmale. Die Haut der Wildtruthühner schimmert in verschiedenen Blau- und Rottönen, die bei Aufregung noch stärker strahlen. Hinzu kommt das metallisch leuchtende Federkleid.

Brautschau

Wildtruthühner gehen keine festen Paarbindungen ein. Im Frühling versuchen die Männchen, so viele Weibchen wie möglich durch ihr Auftreten und ihr Verhalten anzuziehen. Die Hähne spreizen ihr Obergefieder ab und wirken so größer. Sie richten den Schwanz auf und breiten ihn aus, senken die Flügel und schlagen sie auf den Boden. Die Auswüchse an Kopf und Hals schwellen an und die Blau- und Rottöne werden intensiv. In dieser Haltung stolziert der Hahn umher und stößt Rufe aus. Von diesem Balzverhalten werden die Hennen, aber auch Rivalen angezogen. Wenn andere Männchen sich nähern, gibt es oft einen Kampf.

Vom Wild- zum Haustier

Das Haustruthuhn, auch Hauspute genannt, stammt ursprünglich vom Wildtruthuhn ab. Bereits die indigenen Völker Nord- und Mittelamerikas hielten Wildtruthühner als Haustiere. Nach der Entdeckung Amerikas gelangten sie nach Europa, wo sie weiter domestiziert wurden. Wie das Haushuhn hat das Haustruthuhn im Laufe der Domestikation viele Fähigkeiten verloren, die zum Überleben in der Wildnis notwendig sind. Deshalb sind Haustruthühner heute auf die Fürsorge des Menschen angewiesen.

Die Kurve gekriegt

Die Bestände der Wildtruthühner gingen durch intensive Jagd und Lebensraumzerstörung stark zurück. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es nur noch etwa 30.000 Tiere. Erst danach wurde auf diesen dramatischen Rückgang reagiert. Durch umfassende Wiederansiedlungsprogramme erholte sich die Population auf rund 7 Millionen Tiere (Stand 2020, IUCN). Diese Entwicklung gilt als eine echte Erfolgsgeschichte im Naturschutz.
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