Wüstenbussard

Parabuteo unicinctus

Bussard sitzend auf einem Ast im Zoo HannoverWüstenbussardWüstenbussard
Der Wüstenbussard gehört zu den Habichtartigen, genau wie der Blaubussard. Er hat ein dunkelbraunes Gefieder und auffällige weiße Markierungen an den Beinen und der Brust. Außerdem hat er einen kräftigen, gelben Schnabel und wie die meisten Greifvögel scharfe Krallen, die ihnen beim Jagen helfen. Der Wüstenbussard ist ein sozialer Greifvogel und lebt in lockeren Familienverbänden mit bis zu fünf erwachsenen Tieren. Als einziger Greifvogel jagt er gemeinsam, in dieser Gruppe! Davon kann man sich oft in den Tiervorstellungen "ZooLogisch!" im Zoologicum des Erlebnis-Zoo Hannover überzeugen.

Steckbrief

Lebensraum
Wüsten, Savannen und Sümpfe Mittelamerikas und Südamerikas
Größe
48 bis 56 cm Kopfhöhe (bis zu 115 cm Flügelspannweite)
Gewicht
Weibchen: bis zu 1.050 g Männchen: bis zu 725 g
Fressfeinde
Eulen, Füchse, Schlangen …
Nahrung
Kleinechsen, Kleinsäuger, Kleinvögel …
Brutzeit
33 bis 36 Tage

Nicht nur in der Wüste

Aufgrund seines Namen könnte man annehmen, dass der Wüstenbussard ausschließlich in Wüsten und Halbwüsten lebt. Tatsächlich lebt er jedoch auch häufig in Steppen, Trocken- bis Feuchtsavannen und leicht bewachsenen Graslandschaften mit wenigen Bäumen. Der Wüstenbussard kommt sogar in Sumpfgebieten vor und ist in Landschaften bis zu 1.000 Meter Höhe verbreiten. Der Wüstenbussard lebt sozial und jagt gemeinsam mit anderen Artgenossen, als Anpassung an den eher kargen Lebensraum mit wenig Nahrungsangebot.

Gemeinsame Jagd

Man hat beobachtet, dass Wüstenbussarde in kleinen Gruppen von zwei bis sechs Tieren auf die Jagd gehen. So erhöht sich die Chance, größere Beute zu machen. Die Gruppe wird meist von einem erfahrenen, älteren Vogel angeführt. Verschwindet die Beute in einem Gebüsch, treiben einige Bussarde sie zu Fuß wieder hinaus. Dort wartet der Rest der Gruppe. Manchmal wird die Beute auch von den Vögeln eingekreist und eingeengt.

Flughafen-Personal

Viele Falkner und Falknerinnen halten Wüstenbussarde. Sie werden immer häufiger an Flughäfen eingesetzt, um die dortige Krähen- und Möwenpopulation zu vertreiben. Den Krähen wird durch den Wüstenbussard ein solcher Schrecken eingejagt, dass sie sich für zwei bis drei Tage nicht mehr dem Flughafen nähern. Das ist wichtig, denn wenn ein Vogel in das Triebwerk eines Flugzeugs gelangt, ist das nicht teuer und auch gefährlich. Der Einsatz von Wüstenbussarden ist nachhaltiger als Schreckschüsse.

Die ganze Familie

Beim Brüten und Aufziehen der Küken helfen andere Wüstenbussarde aus der Gruppe den Elterntieren. Dann werden die Küken nämlich meist größer als die, die nur von den Eltern aufgezogen wurden. Während der Brutzeit entfernen sich die Mitglieder der Gruppe nicht weiter als 800 Meter von den Nestern. Kontakt zu anderen Gruppen gibt es in dieser Zeit kaum. Nach 40 Tagen werden die Küken flügge, bleiben aber noch für drei bis vier Monate in der Nähe des Nests.
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