Der Blaubussard ist wird auch Aguja oder Andenbussard genannt. Er ist ein Greifvogel mit den typischen Merkmalen: Er ist ein Fleischfresser, hat einen Hakenschnabel und kräftige Füße mit Krallen. Der Blaubussard fällt durch seine besondere Färbung auf: Der Kopf und Oberseite haben bläulich-graue Federn, die Unterseite ist hingegen weiß. Er zählt zu den größten Bussarden der Welt und hat eine Flügelspannweite von bis zu zwei Metern! Im Erlebnis-Zoo Hannover kann man sich von den Flugkünsten des Blaubussards überzeugen, und zwar in den Tiervorstellungen "ZooLogisch!" in der Themenwelt Zoologicum.
Steckbrief
Lebensraum
Wälder, Steppen, Grasland und Hochgebirge Südamerikas
Größe
62 bis 80 cm Kopfhöhe
(bis zu 200 cm Flügelspannweite)
Gewicht
bis zu 2 kg
Fressfeinde
keine
Nahrung
Aas, Kleinechsen, Kleinsäuger, Kleinvögel …
Brutzeit
ca. 30 Tage
SCHWINDELERREGENDE HÖHE
Der Blaubussard bewohnt Lebensräume in den Anden in einer Höhe von bis zu 3500 m. Auch sein Nest legt er in großer Höhe an, bevorzugt an Klippen oder auf hohen Bäumen. Dieses Nest hat einen Durchmesser von bis zu 85 cm. Es wird manchmal wiederholt benutzt. Der Blaubussard legt üblicherweise zwei Eier. Die kleinen Küken sind anfangs weiß. Sie verlassen nach rund 60 Tagen das Nest.
Sturzflug
Der Blaubussard verbringt den Vormittag und den Nachmittag üblicherweise mit der Jagd. Hierbei kreist er meist über offene Gebiete, bis er mit seinen hervorragenden Augen Beute erspäht hat. Die Beutetiere können bis zu 3 kg wiegen. Vorwiegend frisst der Blaubussard Degus und Kaninchen. Um diese Tiere zu erlegen, setzt der Blaubussard zum Sturzflug an und ergreift sie. Bussarde sind sogenannte "Grifftöter": Sie töten ihre Beute beim Anflug mit der Wucht und Kraft ihrer Fänge (Füße).
DIE BEIZJAGD
Greifvögel und Falken werden auch vom Menschen zur Jagd genutzt. Man nennt das Jagen mithilfe dieser Vögel auch Beizjagd. Neben vielen anderen Greifvögeln wird auch der Blaubussard gerne bei der Beizjagd verwendet. Der Vogel startet im niedrigen Flug direkt von der Hand des Falkners oder der Falknerin (also des Menschen, der den Vogel für die Jagd trainiert hat und ihn führt). Diese uralte Jagdmethode ist ein perfektes Zusammenspiel zwischen Mensch und Greifvogel. Sie wird überall auf der Erde ausgeführt. Doch nur wenn man die Jäger- und die Falknerprüfung bestanden hat, darf man mit Vögeln wie dem Blaubussard jagen.
Westen und Osten
Der Blaubussard wird in zwei Unterarten unterteilt. Die Unterart Geranoaetus melanoleucus australis ist vorwiegend im westlichen Südamerika verbreitet. Die Unterart Geranoaetus melanoleucus melanoleucus kommt dagegen eher im östlichen Südamerika vor. Die östliche Unterart ist größer als die westliche Unterart. Insgesamt ist der Blaubussard weit verbreitet in Südamerika. Der Bestand ist stabil. Dennoch gibt es auch Regionen, in denen die Zahl der Individuen sinkt. Der Hauptgrund ist vor allem die Zerstörung der Lebensräume.