Bartkauz

Strix nebulosa

Bartkauz mit gelben AugenEulenanlage in Yukon BayGrau-weißes Federkleid: Der Bartkauz im Zoo
Der Bartkauz ist eine mittelgroße Eulen-Art. Sein Name "Bartkauz" stammt von den auffälligen Federn rund um seinen Schnabel, die einem Bart ähneln! Der Bartkauz hat auch ein auffällig rundes Gesicht, denn seine Ohren sind nicht - wie es etwa beim Uhu der Fall ist - ausgeprägt und befedert. Die Augen sind verhältnismäßig klein und gelb, das Federkleid ist graubraun gefleckt. Dieses Muster dient als Tarnung. Es hilft dem Bartkauz, sich in seiner natürlichen Umgebung zu verstecken. Im Erlebnis-Zoo Hannover lebt der Bartkauz mit der Schneeeule zusammen. Schneeeulen haben auch gelbe Augen und einen runden Kopf, sie sind aber größer als Bartkäuze. Und sie haben vorwiegend weiße Federn mit einigen dunklen Flecken.

Steckbrief

Lebensraum
Wälder und Wiesen Nordeuropas, Nordamerikas und Nordasiens
Größe
59 bis 69 cm Kopfhöhe (ca. 145 cm Flügelspannweite)
Gewicht
Weibchen: 925 bis 1.700 g Männchen: 800 bis 1.175 g
Fressfeinde
Füchse, Habichte, Marder …
Nahrung
Amphibien, Kleinsäuger, Insekten …
Brutzeit
28 bis 36 Tage

Fremde Nester

Bartkäuze sind keine "Architekten", wie es zum Beispiel der Weißkopfseeadler ist: Sie nutzen bereits gebaute Nester anderer Vögel, Nischen in Bäumen oder andere geeignete Plattformen. Dabei fügen sie kein Nistmaterial mehr hinzu, sondern nutzen die vorhandenen Gegebenheiten. Als Paar brüten sie ihre Jungen aus: Das Weibchen sitzt auf den 3-6 Eier und wird vom Männchen mit Futter versorgt. Die anschließende Versorgung der Jungvögel übernimmt das Paar gemeinsam. Während der Brutsaison bleiben die Paare zusammen und trennen sich dann temporär für den Winter. Gegebenenfalls, bei ausbleibendem Bruterfolg, trennen sie sich für immer und suchen sich im nächsten Jahr einen neuen Partner.

Nomaden

In der Heimat des Bartkauzes wird es zwischenzeitlich sehr kalt und rau. Bei starkem Schneefall wird es immer schwieriger, Futterquellen zu finden. Spontan wandern die Vögel dann von Gebiet zu Gebiet, um genügend Nahrung zu finden. Dabei weichen sie besonders schneereichen Gebieten aus. Jedoch gibt es unter den Bartkäuzen auch relativ standorttreue Individuen, die - sofern es das Klima in ihrer Region zulässt- an ihrem Ort bleiben. Wieder andere folgen einer jährlich gleichbleibenden Route.

Nachteule?

Dem Klischee entspricht der Bartkauz nicht: Im Gegensatz zu vielen anderen Eulenarten jagt er nicht nur in tiefster Dunkelheit. Er ist besonders während der Jungen-Aufzucht vermehrt am Tag unterwegs. Die jungen Eulen haben großen Hunger und die Elternvögel müssen sich bemühen, genügend Nahrung zu erjagen. Wenn der Bartkauz gerade keine Jungen aufzieht, jagt er aber durchaus in der Dämmerung. Bartkäuze besitzen dazu ein sehr gutes Gehör. Sie können ihre Beute auch unter dicken Schneedecken aufspüren und stürzen sich dann darauf. Mit ihrer hohen Geschwindigkeit können Bartkäuze bis zu 45 cm tief in den Schnee eintauchen. Ist das gefangene Tier zu groß, zerlegt der Bartkauz es in Stücke.

Bald bedroht?

Der Bartkauz zählt (noch) nicht zu den gefährdeten Arten. Jedoch leidet sein Lebensraum unter der immer weiter fortschreitenden Forstwirtschaft. Viele Nadelwälder wurden bereits abgeholzt und auch Baumstümpfe, die die Tiere als Brutplatz nutzen, entfernt. In frisch angelegten Wäldern haben die Bartkäuze meist nur Bruterfolge, wenn wir Menschen sie mit künstlichen Nistplätzen unterstützen. Durch die Rodung von Wäldern verlieren diese Eulen auch den Schutz vor Feinden, den die hohen Bäume ihnen eigentlich bieten.
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