Weißkopfseeadler

Während wir Menschen in der dunklen Jahreszeit manchmal schwermütig werden, bringen Schnee und Kälte die Weißkopfseeadler in Balzstimmung. Die Paare zeigen beeindruckende Flugakrobatik: Sie vollführen Rollen, Saltos und Schrauben, während sie sich gegenseitig an ihren Krallen festhalten. Nach der erfolgreichen Paarung und Eiablage schlüpfen die Küken, nach einer kurzen Brutzeit von 35 Tagen.

Der Weißkopfseeadler ist ein geschickter Flieger, der sogar andere Vögel im Flug erbeuten kann. Dennoch nimmt er manchmal auch anderen Tieren ihre Beute weg. Zum Beispiel bringt er den Truthahngeier dazu, bereits verschlungene Fleischbrocken wieder hervorzuwerfen. Wenn der Truthahngeier nicht schnell genug ist, kann der Adler ihn sogar töten.

Weißkopfseeadler sind, wie ihr Name schon andeutet, bekannt für ihren weißen Kopf. Doch diesen haben sie nicht von Geburt an. Die Jungvögel kommen dunkelbraun mit grauem Schnabel und dunklen Augen zur Welt. Im Laufe der Jahre wechseln sie Stück für Stück ihr Gefieder und entwickeln sich zu den adulten Vögeln. Sie werden dann durchgehend dunkelbraun, mit einem gelben Schnabel, hellen Augen, einem weißen Schwanz und ihrem charakteristischen weißen Kopf. Dieser Prozess dauert bis zu fünf Jahre.

Die Nester der Weißkopfseeadler sind beeindruckend groß. Sie bauen riesige Gebilde, die bis zu vier Meter hoch und zweieinhalb Meter im Durchmesser messen können. In einem solchen Nest hätte sogar ein Mensch genug Platz, um den Ausblick aus luftiger Höhe zu genießen. Die Nester befinden sich oft am Boden, auf Klippen, Büschen oder hohen Bäumen. Ein Adlerpaar besitzt normalerweise drei bis vier Nester, die immer wieder genutzt werden.