Der Steppenadler ist ein Greifvogel. Ebenso wie der Weißkopf-Seeadler und der Blaubussard gehört er zu den Habichtartigen. Steppenadler haben ein recht einheitliches, braunes Gefieder und kräftige, gelbe Schnäbel. Die spitzen der Flügel sind meistens schwarz. Ihre breiten Flügel und scharfen Krallen machen sie zu beeindruckenden Jägern! Im Erlebnis-Zoo Hannover kann man die Flugkünste des Steppenadlers des Öfterenr in den Tiervorstellungen "ZooLogisch!" in der Themenwelt Zoologicum sehen.
Steckbrief
Lebensraum
Steppen und Halbwüsten Asiens und Afrikas
Größe
72 bis 81 cm Kopfhöhe
(bis zu 200 cm Flügelspannweite)
Gewicht
2,4 bis 3,9 kg
Fressfeinde
keine
Nahrung
Aas, Insekten, Kleinsäuger (vor allem Erdhörnchen) …
Brutzeit
ca. 45 Tage
Bodenständig
Beim Brüten fliegt der Steppenadler nicht hoch in die Bäume. Das liegt daran, dass große Bäume in der Steppe nur selten vorkommen! Um seinen Horst zu bauen, nutzt er Sträucher oder kleine Hügel aus Steinen und Geröll. Ein Horst ist das Nest eines Adlers, das meist aus Zweigen, Gras und anderen Materialien besteht. Das Weibchen legt ein bis drei Eier in das Nest. Die Brutzeit, also die Zeit, in der das Adlerpaar die Eier ausbrütet, dauert etwa 45 Tage. Wenn die Jungtiere schlüpfen, sind sie noch ganz weich und haben ein grau-weißes Daunenkleid, das sie vor Kälte schützt. Später, wenn sie älter werden, bekommen sie ihr typisches Federkleid.
Winterwanderung
Der Steppenadler frisst in seinem Brutgebiet in Asien fast nur Ziesel. Ziesel sind kleine Nagetiere, die in den Steppenregionen leben. Wenn es ihm in Asien zu kühl wird, fliegt der Adler zum Überwintern nach Afrika. Dort ist es nicht nur wärmer, auch das Nahrungsangebot ist vielseitiger. Die Tiere finden dort viele verschiedene Nahrungsquellen, von Aas, also den Überresten von toten Tieren, bis zu Termiten. Auf dem Weg vermeiden die Steppenadler das Überfliegen von großen Gewässern und fliegen stattdessen immer über dem Festland. So bleiben sie auf sicheren Routen.
Auf der Überholspur
Steppenadler sind sehr schnelle Flieger und können mit erstaunlichen Geschwindigkeiten fliegen. Im normalen Flug, also wenn sie geradeaus fliegen, erreichen sie eine Geschwindigkeit von etwa 60 km/h. Doch wenn sie bei der Jagd einen Sturzflug machen, um ihre Beute zu fangen, können sie eine Geschwindigkeit von bis zu 300 km/h erreichen. In einem so schnellen Sturzflug hat die Beute fast keine Chance, zu entkommen, weil der Adler so schnell ist.
Opfer der Landwirtschaft
In den letzten fünfzig Jahren hat sich das Verbreitungsgebiet des Steppenadlers immer weiter verringert. Die weiten, freien Steppen, die der Adler für seine Jagd und Brut braucht, werden zunehmend von menschlichen Kulturlandschaften ersetzt. Kulturlandschaften sind Gebiete, die vom Menschen verändert und genutzt werden, zum Beispiel durch Landwirtschaft oder Siedlungen. Dadurch verliert der Steppenadler wichtige Lebensräume. Außerdem werden viele Steppenadler Opfer von Zusammenstößen mit Hochspannungsleitungen oder Windkrafträdern.