Steppenadler

Aquila nipalensis

Nahaufnahme Kopf
Der Steppenadler ist ein Greifvogel. Ebenso wie der Weißkopf-Seeadler und der Blaubussard gehört er zu den Habichtartigen. Steppenadler haben ein recht einheitliches, braunes Gefieder und kräftige, gelbe Schnäbel. Die spitzen der Flügel sind meistens schwarz. Ihre breiten Flügel und scharfen Krallen machen sie zu beeindruckenden Jägern! Im Erlebnis-Zoo Hannover kann man die Flugkünste des Steppenadlers des Öfterenr in den Tiervorstellungen "ZooLogisch!" in der Themenwelt Zoologicum sehen.

Steckbrief

Lebensraum
Steppen und Halbwüsten Asiens und Afrikas
Größe
72 bis 81 cm Kopfhöhe (bis zu 200 cm Flügelspannweite)
Gewicht
2,4 bis 3,9 kg
Fressfeinde
keine
Nahrung
Aas, Insekten, Kleinsäuger (vor allem Erdhörnchen) …
Brutzeit
ca. 45 Tage

Bodenständig

Beim Brüten will der Steppenadler nicht unbedingt hoch hinaus: Um seinen Horst zu errichten, reichen ihm Sträucher oder Geröllhügel. Kein Wunder, schließlich sind große Bäume in der Steppe selten. Nach der Befruchtung legt das Weibchen 1 bis 3 Eier. Die Brutzeit bei den Steppenadlern dauert etwa 45 Tage. Sind die Jungtiere geschlüpft haben sie noch ein weiches, grau-weißes Daunenkleid. Später wechseln sie zu ihrem typischen Federkleid.

Trendsetter

Nach etwa 4 Jahren kleiden sich Steppenadler in ihr adultes braunes Gefieder. Als aufälliges Erkennungsmerkmal besitzt er gegenüber anderen Adlerarten ein weißes Band auf der Unterseite der Flügel, das wie eine Kontur den ganzen Flügel durchzieht. Am besten sieht man dies, wenn er sich in die Lüfte erhebt.  Zudem hat er einen leuchtend gelben Schnabel mit schwarzer Spitze und gelbe Füße.

Winterwanderung

Der Steppenadler frisst in seinem Brutgebiet in Asien fast ausschließlich Ziesel. Wenn es ihm in Asien zu kühl wird, fliegt er zum Überwintern nach Afrika. Dort ist es nicht nur wärmer, auch die Nahrung ist vielseitiger. Das Nahrungsangebot reicht von Aas bis zu schwärmenden Termiten. Auf dem Weg in ihre neue Heimat für die kalte Jahreszeit, vermeiden die Tiere das Überfliegen von großen Gewässern und beliben über dem Festland.

Auf der Überholspur

Steppenadler sind rasante Flieger und mit unglaublichen Geschwindigkeiten unterwegs. Im Normalflug fliegen sie ungefähr 60 km/h, doch wenn sie zum Beispiel bei der Jagd einen Sturzflug vollführen, werden sie schnell auch mal bis zu 300 km/h schnell. Da hat jegliche Beute fast keine Chance zu entkommen.

Opfer der Landwirtschaft

In den letzten 50 Jahren hat sich das Verbreitungsgebiet des Steppenadlers immer weiter veringert. Die von ihm benötigten freien Steppen weichen immer mehr menschlichen Kulturlandschaften und rauben ihm Jagd und Brutgebiet. Zudem sind sie oft Opfer von Kollisionen mit Hochspannungsleitungen oder Windkrafträdern.
0