Waschbär

Procyon lotor

Waschbär sitzt auf einem Stein in der Themenwelt Yukon Bay im Zoo HannoverWaschbär schlafend in der Sonne im Zoo HannoverWaschbär laufend auf der Wiese im Zoo HannoverWaschbär liegt auf einem AstWaschbären Gruppe
Der Waschbär gehört zu den Kleinbären, wie zum Beispiel auch die Nasenbären! Alle Kleinbären sind Raubtiere. Der Waschbär hat ein auffälliges, schwarzweißes Fellmuster im Gesicht und einen buschigen Schwanz mit schwarzen Ringeln. Der Rest des Fells ist dicht und grau. Der Name Waschbär kommt vermutlich daher, dass das Tier mit seinen Vorderpfoten nach Nahrung im Wasser tastet. Das wurde vom Menschen als „Waschen“ interpretiert. Waschbären stammen ursprünglich aus Nordamerika. Als invasive Art haben sie sich aber auch über Europa und Teile Asiens verbreitet.

Steckbrief

Lebensraum
Wälder, Flussufer und Stadtgebiete Nord- und Mittelamerikas, eingeschleppt in Europa und Japan
Größe
44 bis 62 cm Körperlänge
Gewicht
2,7 bis 10,4 kg
Fressfeinde
Kojoten, Pumas, Wölfe …
Nahrung
Früchte, Fische, Insekten, Vogeleier …
Tragzeit
ca. 63 Tage

RÄUBERISCH

Mit ihrer schwarzen Fellzeichnung im Gesicht sehen Waschbären aus wie maskierte Diebe. Tatsächlich stehlen sie auch oft Eier aus Vogelnestern. Besonders für bodenbrütende Vögel ist das ein Problem, aber auch auf Bäumen sind Eier und Jungvögel nicht sicher vor den geschickten Tieren. Der Waschbär bedroht mittlerweile viele einheimische Vogelarten. Diese Tiere sind dem neuen Räuber hilflos ausgeliefert. In Europa hat der Waschbär kaum natürliche Feinde, da große Raubtiere wie Luchse, Wölfe und Bären hier kaum noch vorkommen.

Flinker Allesfresser

Der Waschbär ist ein Allesfresser, der keine Scheu vor Müll hat. Mit seinen kleinen, flinken Händen durchwühlt er gerne Abfallbehälter und findet dort zahlreiche Essensreste. Besonders in den Städten hat er ein großes Angebot an Nahrung: vom Obst und Gemüse bis hin zu fleischlichen Überresten. Diese „Leckereien“ aus Mülltonnen sind für den Waschbären eine willkommene Nahrungsquelle. Da immer mehr Tiere die Städte als Lebensraum nutzen, wächst auch die Zahl der Waschbären in diesen Gebieten. Dies führt zu einer weiteren Ausbreitung der Tiere in den Städten.

"Fühlbär"

Ob Waschbären ihr Futter vor dem Verzehr tatsächlich waschen, ist noch umstritten. Viel eher wird angenommen, dass die Tiere ihre Nahrung unter Wasser besser ertasten können. Ihre kleinen Vorderpfoten sind sehr flink und empfindlich. Da Waschbären oft im flachen Wasser nach Nahrung suchen, könnte es so aussehen, als würden sie ihr Futter abwaschen. In Wirklichkeit suchen sie jedoch nach Fischen, Muscheln, Schnecken oder Krebsen, die sich im Sand oder unter Steinen im Wasser verstecken.

Invasiv

Der Waschbär stammt ursprünglich aus Nord- und Mittelamerika. Heute ist er auch in vielen europäischen Wäldern und Städten zu finden. In den 1930er Jahren wurden einige Tiere absichtlich ausgesetzt, andere entkamen aus Pelztierfarmen. Der Waschbär stellt geringe Anforderungen an seinen Lebensraum und seine Nahrung. Dadurch konnte er sich schnell in mitteleuropäischen Wäldern ausbreiten. Als invasive Art hat der Waschbär negative Auswirkungen auf die heimische Artenvielfalt!
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