Harzer Rotvieh

Bos taurus forma domestica

Kuh liegend auf der Weide im Zoo HannoverHarzer Rotvieh auf Meyers Hof vor dem SpielplatzHarzer Rotvieh am fressenHarzer Rotvieh
Das Harzer Rotvieh gehört zu den ältesten Rassen des Hausrindes. Es gibt über 100 verschiedene Rinderrassen auf der Welt! Rinder wurden bereits vor rund 10.000 Jahren als Haus- und Nutztiere gezüchtet. Das Harzer Rotvieh, oder auch Harzer Rote Höhenvieh, stammt aus dem Harz in Deutschland. Es hat ein durchgehend rot-braunes Fell, eine weiße Schwanzquaste und dunkle Hörnerspitzen. Da es heute kaum noch genutzt wird, steht es als "gefährdet" auf der Roten Liste der GEH, der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. Im Erlebnis-Zoo Hannover teilet sich das Harzer Rotvieh eine Weide mit dem Deutschen Schwarzbunten Niederungsrind. Auch diese alte Rinderrasse ist gefährdet!

Steckbrief

Größe
130 bis 145 cm Schulterhöhe
Gewicht
Weibchen: 550 kg Männchen: 950 kg
Nahrung
Gräser
Tragzeit
270 bis 300 Tage

Eine Kuh auf dem Flur

Ursprünglich hielten vor allem Kleinbauern und Bergleute das Harzer Rotvieh. Sie hielten meist nur wenige Tiere. Aufgrund des geringen Einkommens konnten sich kaum jemand mehrere Rinder leisten. Oft war in den kleinen Häusern außerdem so wenig Platz, dass es keinen eigenen Stalleingang gab. Deshalb mussten die Kühe, um in den Stall im hinteren Teil des Hauses zu gelangen, durch den Flur laufen. Im Sommer wurden die Tiere morgens und abends von einem Kuhhirten auf die Weide getrieben. Morgens verließen die Kühe das Haus also durch die Haustüren und abends kehrten sie auf demselben Weg wieder zurück.

Kau-Technik

Rinder haben eine sehr bewegliche Zunge, mit der sie das Gras abzupfen. Dazu strecken sie die Zunge seitlich aus dem Maul, umschlingen mit ihr ein Pflanzenbüschel und ziehen es ins Maul. Im Maul der Rinder befinden sich nicht wie bei Pferden große Mahlzähne im Ober und Unterkiefer - sondern eine Hornplatte am Gaumen und nur acht Zähne im Unterkiefer. Das Gras wird mit den Zähnen an der Hornplatte zerrieben und geschluckt.

Vier Mägen

Rinder sind Wiederkäuer. Dafür besitzen sie vier Mägen. Über Pansen, Netzmagen, Blättermagen und schließlich Labmagen durchläuft die Nahrung ihre Verdauungsstationen. Während wir Menschen unser Essen kauen und hinunterschlucken, kauen Kühe ihre Nahrung dabei mehrmals wieder. Das passiert meist im Liegen. Der Mageninhalt gelangt durch Muskelbewegungen der Speiseröhre zurück in die Maulhöhle - und wird nochmals gekaut und verschluckt. Innerhalb eines Tages kauen Kühe 10 bis 15 mal wieder, was ungefähr 30 Minuten pro Mahlzeit braucht. Wenn die Nahrung im Labmagen angekommen ist, wandert sie danach endgültig in den Darm und wird dann ausgeschieden.

Haus- und Nutztiere

Rinder wurden schon in der Frühzeit vom Menschen gezähmt und seitdem als Haus- und Nutztier gehalten. Ihr Dung macht Felder fruchtbar, ihre Kraft wurde für die Arbeit mit schweren Geräten genutzt, sie liefern Milch und Fleisch, und aus ihren Knochen und Hörnern wurden Werkzeuge hergestellt. Heute, in der modernen Landwirtschaft, werden Rinder gezielt gezüchtet, um je nach Rasse möglichst hohe Mengen an Milch oder Fleisch zu produzieren.

GEFÄHRDUNGSSTATUS

Rote Liste der GEH (Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V.):
Status des Harzer RotviehsVorwarnstufe
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