Die Pferdeantilope ist eine große Antilopen-Art aus der Gruppe der Pferdeböcke. Hierzu zählen auch die Oryx-Antilopen und die hochbedrohten Addax. Die Pferdeantilope gilt international als nicht bedroht. Dennoch ist sie in teilen ihres ursprünglichen Verbreitungs-Gebiets ausgestorben! Pferdeantilopen haben lange, nach hinten gebogenen Hörner und eine markante, schwarzweiße Gesichtsmaske. Im Erlebnis-Zoo Hannover sieht man sie auf zwei verschiedenen Tier-Anlagen: Neben dem Sambesi Kraal lebt ein altes Paar, und mehrere Weibchen leben gemeinsam mit Springböcken, Blessböcken und Rothschild-Giraffen auf der großen Savannenanlage am Sambesi-Fluss. Der Erlebnis-Zoo leitet europaweit die Erhaltungszucht der Pferdeantilopen.
Steckbrief
Lebensraum
Grasland und Savannen Afrikas
Größe
126 bis 145 cm Schulterhöhe
Gewicht
Weibchen: 215 bis 280 kg
Männchen: 235 bis 300 kg
Fressfeinde
Hyänen, Löwen, Leoparden …
Nahrung
Blätter, Gräser, Früchte …
Tragzeit
276 bis 287 Tage
Haremsgruppen
Pferdeantilopen leben in Gruppen, die aus einem Männchen, mehreren Weibchen und deren Jungtieren bestehen. Diese Gruppen können unterschiedlich groß sein. Ein erfahrener Bock dominiert die Gruppe. Er lässt keine anderen Männchen in der Nähe zu. Andere Männchen müssen sich in einem Umkreis von bis zu einem halben Kilometer fernhalten. Diese „Null-Toleranz-Zone“ ist jedoch nicht fest, sondern bewegt sich mit der Herde. Die Gruppenstruktur schützt die Tiere und sorgt für die Fortpflanzung. Der Bock verteidigt seinen Harem.
Anführerin
Beim Marsch zu Tränken oder Weidegründen überlässt der Leitbock die Führung dem ranghöchsten Weibchen seines Harems. Er bleibt hinter der Gruppe und sorgt dafür, dass alle zusammenbleiben. Auch bei der Flucht vor Raubtieren wie Löwen, Leoparden oder Hyänen gibt die ranghöchste Kuh die Richtung vor. Der Bock bleibt im Hintergrund, um die Herde zu schützen, während die Weibchen die Entscheidungen treffen.
Horn an Horn
Reichen Drohungen und Imponiergehabe nicht aus, kämpfen zwei Pferdeantilopenböcke um einen Harem. Dabei gehen sie vorn auf die Knie und setzen ihre langen, gebogenen Hörner ein. Der Kampf ist intensiv und wird oft entschieden, wenn einer der Böcke aufgibt. Wird ein Haremsführer besiegt, zieht er sich zurück und lebt fortan als Einzelgänger. Er schließt sich keiner neuen Gruppe an.
Erhaltungszucht
Pferdeantilopen gelten laut der Internationalen Roten Liste der "Weltnaturschutzunion" IUCN nicht als gefährdet. Sie sind weit über Afrika, südlich der Sahara bis nach Südafrika, verbreitet. Lokal betrachtet sind sie aber in vielen Teilen ihres ursprünglichen Verbreitungsgebietes selten geworden oder sogar ausgestorben! Die einzelnen Populationen leben getrennt voneinander, in begrenzten Gebieten. Seit 2007 existiert daher ein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für die Pferdeantilopen. Es wird vom Erlebnis-Zoo Hannover geleitet, um eine vielfältige Zoopopulation für Wiederansiedlungs-zwecke vorzuhalten.