Pátzcuaro-Querzahnmolch

Ambystoma dumerilii

Patzcuaro-Querzahnmolch
Der Pátzcuaro-Querzahnmolch gehört zu den Amphibien und darin zu den Schwanzlurchen. Amphibien sind Wirbeltiere, die einen Teil ihres Lebens im Wasser und meist einen Teil an Land verbringen. Der Pátzcuaro-Querzahnmolch jedoch bleibt sein ganzes Leben als "Dauerlarve" im Wasser, ohne sich in seine erwachsene Landform zu verwandeln. Der grau-braune Molch behält seine Larven-Merkmale, zum Beispiel seine Kiemen und den Ruderschwanz. Er kommt nur im Pátzcuaro-See in Mexiko vor und ist stark bedroht! Im Erlebnis-Zoo kann man diesen seltenen Molch im Amphibium beobachten und mehr über seine besondere Lebensweise erfahren. Dort kann man auch seinen engen Verwandten, den Axolotl, entdecken.

Tierpatenschaft

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Steckbrief

Verbreitung

Verbreitung_Pátzcuaro-Querzahnmolch
Lebensraum
Pátzcuaro-See in Mexiko (Nordamerika)
Größe
bis zu 35 cm Körperlänge
Gewicht
75 bis 200 g
Fressfeinde
Raubfische, Wasservögel
Nahrung
Würmer, Fische, Schalentiere ...
Max. Alter
etwa 20 Jahre

Peter Pan

Den Pátzcuaro-Querzahnmolch kann man als "Peter Pan" unter den Tieren bezeichnen. Der Grund ist: Er wird niemals „richtig“ erwachsen, sondern bleibt immer in seiner Larvenform! Viele Amphibien schlüpfen als Larve im Wasser, wo sie über Kiemen atmen. Die meisten leben dann nur eine Zeit lang als Larve im Wasser. Später wandeln sie sich zum erwachsenen Tier um und gehen an Land, wo sie mit Lungen atmen. Diese Umwandlung nennt man Metamorphose. Beim Pátzcuaro-Querzahnmolch findet diese Metamorphose aber nicht statt. Er bleibt sein Leben lang im Wasser, auch als geschlechtsreifes Tier. Das mexikanische Hochland war einst feucht und fruchtbar, wurde durch Klimaveränderungen aber deutlich trockener. An Land könnte der Querzahnmolch daher nicht mehr überleben.

LEBEN IM PÁTZCUARO-SEE

Der Pátzcuaro-Querzahnmolch verbringt sein ganzes Leben im Pátzcuaro-See in Mexiko. Tagsüber zieht sich der Querzahnmolch oft in schattige Bereiche zurück, wie unter Wasserpflanzen oder in felsige Spalten, um sich vor Fressfeinden und der Sonnenstrahlung zu schützen. In dieser Zeit ruht er, um Energie zu sparen. In den frühen Morgenstunden und am Abend wird der Querzahnmolch aktiver und begibt sich auf Nahrungssuche. Er ist ein Jäger, der sich hauptsächlich von kleinen Wirbellosen, wie Insektenlarven, Würmern und Krebsen, ernährt. Seine Jagdstrategie ist einfach, aber effektiv: Er bewegt sich langsam durch das Wasser und schnappt blitzschnell zu, wenn er Beute entdeckt. Während der Paarungszeit suchen die Querzahnmolche nach geeigneten Partnern. Die Männchen zeigen Balzverhalten. Sobald ein Weibchen auf das Männchen aufmerksam wird, folgt ein kompliziertes Balzritual, bei dem das Männchen um das Weibchen schwimmt und es schließlich zur Paarung führt. Die Eier werden dann in geschützten Bereichen des Sees abgelegt, oft in der Nähe von Wasserpflanzen oder in Felsspalten, um sie vor Räubern zu schützen.

Auguste Duméril

Der wissenschaftliche Artname des Pátzcuaro-Querzahnmolchs lautet Ambystoma dumerilii. Diesen Artnamen gab ihm der mexikanische Forscher Alfredo Dugès. Er entdecktte nämlich 1870 diese bis dahin noch unbekannte Querzahnmolch-Art im Pátzcuaro-See. Er benannte sie nach Auguste Duméril, einem französischen Mediziner und Zoologen. Auguste Duméril hatte zu dieser damaligen Zeit an den Axolotln geforscht. Das sind enge Verwandte des Pátzcuaro-Querzahnmolchs, die ebenfalls als "Dauerlarve" leben.

Artenschutz durch Zoos

Die Verschmutzung des Sees, in dem der Pátzcuaro-Querzahnmolch lebt, ist eine große Bedrohung für das Überleben dieser Art- Landwirtschaftliche Abwässer, Abfall und Chemikalien verunreinigen das Seewasser und verschlechtern die Lebensbedingungen für den Querzahnmolch. Darüber hinaus hat die Einführung von invasiven Fischen, die die Kaulquappen und Eier des Querzahnmolchs fressen, zu einem drastischen Rückgang der Tiere geführt. Naturschutzorganisationen arbeiten daran, den Lebensraum des Pátzcuaro-Querzahnmolchs wiederherzustellen. Sie überwachen die Wasserqualität und kontrollieren invasive Arten. Zoos und Forschungszentren bieten derweil sichere Lebensräume für die Molche und ermöglichen gleichzeitig Forschung und Bildung. Die Zuchtprogramme in Zoos helfen, die genetische Vielfalt zu erhalten und stabile Populationen zu schaffen, die eines Tages in ihren natürlichen Lebensraum zurückkehren könnten!
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