Der Erlebnis-Zoo schützt Lear-Aras

Logo der Stiftung Artenschutz

Erlebnis-Zoo & Stiftung Artenschutz

Der Erlebnis-Zoo arbeitet mit der Stiftung Artenschutz zusammen, die Artenschutz-Initiativen von Asien über Afrika bis Südamerika betreut - so auch das Rettungsprogramm für Lear-Aras in Brasilien. Dieses vom Zoo geförderte Programm kümmert sich um wilde Lear-Aras, die Opfer von Mensch-Tier-Konflikten geworden sind. Sie werden mit Artgenossen aus der Zucht zusammengebracht, so dass die Tiere voneinander lernen - und gemeinsam ausgewildert werden können.
Lear-Ara-PaarLear-Aras in der Catinga-HalbwüsteLear-Ara fliegt
Lear-Ara-Paar
Lear-Aras in der Catinga-Halbwüste
Lear-Ara fliegt

Wo und wie leben Lear-Aras?

Der Lear-Ara ist in Brasilien endemisch. Das bedeutet, er kommt nur hier, in einem bestimmten Gebiet, vor. Dieses Gebiet ist die Caatinga, ein trockenes und Halbwüsten-artiges Ökosystem im Nordosten des Landes. Hier brüten die Lear-Aras in Hohlräumen von Felswänden (und nicht, wie viele andere Ara-Arten, in oder auf Bäumen). Lear-Aras ernähren sich hauptsächlich von Nüssen einer bestimmten Palmen-Art, die in dieser Region wächst: die Licuri-Palme. Sie fressen pro Tag über 300 Palmennüsse! Das bedeutet aber auch, dass die Lear-Aras von dem Vorkommen dieser Palme abhängig sind.

Bedrohte Aras

Ungefähr 60%, also deutlich mehr als die Hälfte der Ara-Arten, gelten laut Roter Liste als bedroht. Der Lear-Ara ist sehr selten und „stark gefährdet“. 2018 wurden rund 1700 Tiere gezählt. Das Abholzen der Licuri-Palmen, die die Nahrungsquelle für den Lear-Ara sind, ist nur einer der Bedrohungsfaktoren. Insgesamt schrumpft der Lebensraum, da er in landwirtschaftliche Fläche umgewandelt wird, zum Beispiel in Felder und Weiden für die Viehzucht. Hinzu kommen Mensch-Tier-Konflikte: Auf Maisfeldern werden Lear-Aras von Menschen abgeschossen, da sie den Mais fressen. Und nicht zuletzt ist der illegale Handel mit den exotischen Vögeln eine ernsthafte Gefahr.

Rehabilitierung

Hauptaufgabe des vom Erlebnis-Zoo unterstützten Rettungsprogramms für Lear-Aras in Brasilien (Programa de Resgate da Arara-azul-de-lear) ist die medizinische Behandlung von wilden Aras, die bei Konflikten mit Menschen, zum Beispiel auf Maisfeldern, verletzt wurden. Außerdem werden wilde Aras rehabilitiert, also gesund und wieder fit für die Wildbahn gemacht, die beim illegalen Handel beschlagnahmt wurden. Im Rahmen des Programms wurden Ersthelfende ausgebildet, die die Aras akut versorgen können, bis die Behandlung durch zwei spezialisierte Tierärzte erfolgt. Für das Jahr 2024 steht das Verkürzen der Zeit von dieser Erstversorgung und des Transports der Tiere bis zur tatsächlichen Behandlung im Fokus.

Wiederansiedlung

Das ultimative Ziel des Projekts für die bedrohten Lear-Aras in Brasilien ist, die geretteten Tiere wiederanzusiedeln. Das erfolgt in Kooperation mit einem internationalen Nachzucht-Programm für die seltenen Vögel: In Vorbereitung auf die Wiederansiedlung werden die behandelten Wildvögel zunächst zu einem Züchter des Nachzucht-Programms gebracht. Hier werden sie Teil einer Gruppe zusammen mit nachgezüchteten Lear-Aras. Die wilden Aras in der Gruppe helfen, das Fress- und Nistverhalten bei allen Vögeln, auch bei den Nachzuchten, aufrecht zu erhalten. Die Tiere werden schließlich als Gruppe in einem Nationalpark wiederangesiedelt!