Primaten zeigen in ihrem Verhalten und ihren körperlichen Merkmalen Angepasstheiten an ihre Umwelt. Ihre Entwicklung lässt sich ultimat erklären, da sich im Laufe der Evolution der nichtmenschlichen Primaten sehr unterschiedliche Ernährungsstrategien und Sozialstrukturen entwickelt haben.
Die Ausbildung artspezifischer Paarungssysteme lässt sich aus ökologischen Zusammenhängen ableiten. Artspezifische Paarungssysteme zeigen dabei Angepasstheiten, die eine Maximierung der reproduktiven Fitness der einzelnen Gruppenmitglieder erklären. Viele Primaten leben in Gruppen, sodass sich geschlechtsspezifisches Sozialverhalten auf den Reproduktionserfolg einzelner Individuen auswirkt. Geschlechtsspezifisches Verhalten bezieht sich auf die unterschiedlichen Verhaltensweisen und Eigenschaften, die bei den verschiedenen Geschlechtern innerhalb einer Art beobachtet werden. Bei Primaten können solche Unterschiede zum Beispiel in der Körpergröße, dem Rollenverhalten in einer Gruppe sowie im reproduktiven und sozialen Verhalten beobachtet werden.
Im Unterrichtsgang wird geschlechtsspezifisches Sozialverhalten über die Beobachtung von Primaten wie Gorillas oder Drills erfasst und so vom ersten Kontakt mit einer Tiergruppe bis zur Deutung von Verhaltensweisen im Hinblick auf ihren adaptiven Wert nachvollzogen. Zudem können Schülerinnen und Schülern eigenständig soziale Verhaltensweisen und Beziehungen innerhalb einer Primatengruppe exemplarisch erfassen. Dies dient als Grundlage für die Analyse von Verhaltensweisen im Hinblick auf die reproduktive Fitness.
Kompetenzen (KC Biologie Gymnasium gymnasiale Oberstufe 2022)
- Inhaltsbereich QP2 - Vielfalt des Lebens 2
- 2.7 Das Verhalten eines Individuums beeinflusst seine Überlebenswahrscheinlichkeit und reproduktive Fitness
Dieser Unterrichtsgang thematisiert verpflichtende Inhalte der bundesweiten Bildungsstandards Biologie für die AHR. Die an diesen Inhalten erworbenen Kompetenzen sind ab dem Zentralabitur 2025 sowohl landes- als auch bundesweit prüfungsrelevant.