Emu

Der Emu kann, genau wie Strauß und Nandu, nicht fliegen. Seine Flügel sind nur noch ansatzweise vorhanden. Er hat einen schweren, kompakten Körper und sehr starke, dreizehige Füße. Mit diesen kann der Emu schnell laufen: Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 48 km/h! Mit seinen langen Beinen kann der Emu auch große Entfernungen mit einer "Reisegeschwindigkeit" von sieben Kilometern pro Stunde zurücklegen.

Emus leben als Einzelgänger oder paarweise zusammen. In einer größeren Gruppe findet man sie nur dort, wo Wasser und Futter im Überfluss vorhanden sind. Ansonsten beachten sie sich kaum und wahren einen Abstand von 50 bis 100 Metern. Normalerweise sind Emus friedlich. Während der Brutzeit wird der große Vogel jedoch aggressiver und macht Drohgebärden. Mit Schnabelhieben und Fußtritten werden Störenfriede vertrieben. Die Tritte können wegen der langen Krallen an jedem Fuß sehr schmerzhaft sein.

Wie auch beim Nandu sind das Brüten und die Aufzucht der Küken bei Emus "Männersache". Zur Paarungszeit bauen Männchen ein Nest, in das das Weibchen seine dunkelgrünen Eier legt. Der Hahn beginnt dann mit dem Brüten, während die Henne meist noch einige Tage in seinem Revier verweilt und dann weiterzieht. Während des Brütens frisst und trinkt der Hahn kaum. Nach acht Wochen schlüpfen die Küken. Sie folgen ihrem Vater überall hin. Nach fünf Monaten sind die Küken etwa halb so groß wie ihre Eltern und bereits kräftig genug, um alleine auf sich aufzupassen.

Kängurus und Emus sind Australiens Wappentiere. Sie sind die häufigsten und größten einheimischen Arten. Emus kann man nicht nur im "Outback" sehen, sondern auch hören: Wenn Emus rufen, klingt das wie ein Trommeln. Hennen erzeugen einen tiefen, weitschallenden Ton, um Männchen auf sich aufmerkwam zu machen. Auch während der Brutphase stößt das Weibchen diese Rufe aus- Wahrscheinlich signalisiert es so dem Männchen, dass es ihre Eier sind, auf denen er sitzt.