Das Rußköpfchen ist eine afrikanische Vogelart aus der Familie der Altweltpapageien. "Altwelt" meint die Kontinente, die vor der Entdeckung Amerikas bekannt waren: Europa, Afrika und Asien. Rußköpfchen kommen nur in einem kleinen Teil Afrikas vor und sind bedroht! Der Erlebnis-Zoo Hannover hält viele Rußköpfchen in der großen Voliere in der Themenwelt Afi Mountain. Hier findet man auch die in Deutschland bedrohte Moorente! Die Rußköpfchen erkennt man schnell: Sie sind sehr farbenfroh, mit einem orange-roten Kopf und einem grünen Körper. Sie haben einen kräftigen, gebogenen Schnabel und auffällige weiße Augenringe.
Rußköpfchen gehören zur Gattung der Agaporniden, die auch als "Unzertrennliche" bekannt sind. Dieser Name kommt daher, dass diese Vögel oft lebenslange monogame Paare bilden. Auch der englische Name „Lovebirds“ bezieht sich auf dieses enge Bindungsverhalten. Rußköpfchen sind dafür bekannt, sehr stark an ihrem Partner zu hängen. Wenn sie sich einmal einen Partner ausgesucht haben, bleiben sie meist ihr Leben lang zusammen.
Teamwork
Bei der Familienplanung arbeiten die Paare ebenfalls eng zusammen. Nachdem das Weibchen ein Nest gebaut und drei bis acht Eier gelegt hat, übernimmt der männliche Partner die Aufgabe, sie mit Nahrung zu versorgen. So kann sich die Henne vollständig auf das Brüten konzentrieren. Während der nächsten drei Wochen bleibt der Männchen bei ihr und sorgt für ausreichend Futter.
Am Wasser gebaut
Ein wichtiger Faktor für die Rußköpfchen ist der Zugang zu Wasser. Diese Vögel müssen zweimal am Tag trinken und sind daher auf Teiche, Seen oder Flüsse angewiesen. In ihrem Verbreitungsgebiet werden jedoch die Trockenzeiten immer länger, wodurch viele Wasserstellen austrocknen. Das könnte einer der Gründe für den Rückgang der Rußköpfchen-Bestände sein. Der Mangel an Wasser erschwert es ihnen, ausreichend zu trinken und zu überleben.
Einflussreicher Handel
Im 20. Jahrhundert wurden viele exotische Vögel, darunter auch Rußköpfchen, für den Heimtierhandel gefangen und nach Europa und Nordamerika exportiert. Dieser Handel hatte vermutlich einen großen Einfluss auf die Wildpopulation der Vögel. Auch heute noch werden Rußköpfchen gerne als Ziervögel gehalten, jedoch sind sie fast ausschließlich Nachzuchten. Das liegt daran, dass die Art unter das Washingtoner Artenschutzabkommen fällt. Dieses Abkommen schränkt den Handel mit Wildvögeln stark ein und schützt so die Tiere vor illegalem Fang.