Urson

Erethizon dorsatum

Baumstachler am fressen im Zoo HannoverUrson sitzend auf einem Stamm Urson sitzend am Fressen im Zoo Hannover
Der Urson wird auch Nordamerikanischer Baumstachler oder Baumstachelschwein genannt. Er sieht einem Stachelschwein recht ähnlich und gehört tatsächlich auch zur Gruppe der Stachelschweinverwandten. Ursons, wie auch Stachelschweine, sind Nagetiere! Sie haben ein dichtes, stacheliges Fell, kurze Beine und einen kräftigen Schwanz. Die Stacheln dienen der Verteidigung, der Schwanz hilft beim Klettern. Im Erlebnis-Zoo Hannover leben die Ursons in der nordamerikanischen Themenwelt Yukon Bay.

Steckbrief

Lebensraum
Strauchland und Wälder Nordamerikas
Größe
60 bis 130 cm Körperlänge
Gewicht
5 bis 12 kg
Fressfeinde
Kojoten, Pumas, Schwarzbären …
Nahrung
Blätter, Früchte, Rinde, Wurzelknollen …
Tragzeit
ca. 210 Tage

Stachlige Schönheit

So putzig der Urson aussieht, so vehement kann er sich verteidigen: An der Spitze seiner Stacheln sitzen winzig kleine Widerhaken. Wird ein Urson in die Enge getrieben, setzt er seine Stacheln ein. Er schlägt mit seinem stacheligen Schwanz wie mit einer Keule zu. Dringt ein Stachel in die Haut des Angreifers ein, löst er sich vom Urson ab. Wegen der Widerhaken bleibt er aber fest in der Haut des Feindes stecken. Teilweise gelangen die Stacheln sogar tiefer in die Haut und führen zu Entzündungen. Raubtiere, wie Pumas oder Luchse, trauen sich deshalb nur selten an Ursons als Beute heran.

Stinker

Der Urson lebt polygam: Ein Männchen paart sich in der Regel mit mehreren Weibchen und umgekehrt. Vor der Paarung besprüht das Männchen sein Weibchen mit einem übelriechenden Sekret, um Konkurrenten für die Zeit der Paarung fern zu halten. Nach einer Tragezeit von rund 7 Monaten  bringt das Weibchen an geschützter Stelle (z. B. unter einem Baumstamm) ein Jungtier zur Welt. Dieses hat noch weiche Stacheln, die nach wenigen Stunden aushärten. Die charakteristische Färbung stellt sich bei den Jungtieren erst nach dem vierten Monat ein.

Kletter-Profi

Ursons sind dämmerungs- und nachtaktive Tiere. Zu dieser Zeit fressen sie. Oft wechseln sie jede Nacht den Ort bzw. Baum. Geschlafen wird tagsüber, ganz entspannt auf einem dickeren Ast in der Baumkrone. Ursons sind geschickte Kletterer und haben kräftige Füße mit starken Krallen. Das erleichtert den Halt an Ästen und an der Rinde von Bäumen. Den Baum hinauf klettert der Urson mit dem Kopf voran. Herunter klettert er mit dem Hinterteil zuerst.

GEFÄHRDETE VERWANDTSCHAFT

Der Urson ist in Nordamerika weit verbreitet. Allerdings ist er bei der Bevölkerung nicht sonderlich beliebt und wird nicht selten gejagt. Denn im Winter fressen Ursons die Rinde von Bäumen, die dadurch absterben. Die Urson-Population ist dennoch seit Jahren stabil. Daher wird der Urson in der Roten Liste der IUCN als "nicht gefährdet" eingestuft (Stand: 2020). Ganz anders sieht es für den in Südamerika lebenden Verwandten, dem Borstenbaumstachler (Chaetomys subspinosus) aus. Dieser ist durch Lebensraumverlust zur Schaffung landwirtschaftlicher Flächen und durch die Jagd „gefährdet“ (Stand: 2021).
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