Das Weißschwanz-Stachelschwein wird auch Indisches Stachelschwein genannt. Es ist aber gar kein Schwein, sondern gehört zu den Nagetieren! Nähere Verwandte sind zum Beispiel die Baumstachler. Das Weißschwanz-Stachelschwein ist ein großes Nagetier mit schwarz-weißen, langen und scharfen Stacheln. Diese dienen als Verteidigung gegen Feinde. Weißschwanz-Stachelschweine können abe rnicht mit ihren Stacheln "schießen", wie manchmal geglaubt wird. Stachelschweine haben einen kräftigen Körper und kurze, starke Beine. Im Erlebnis-Zoo Hannover kann man die nachtaktiven Nagetiere auf dem Weg zur Bootsfahrt auf dem Sambesi-Fluss beobachten!
Neben einem dicken Fell trägt das Stachelschwein ein schwarz-weißes Stachelkleid, das vor allem die hintere, obere Hälfte des Körpers bedeckt. Es gibt verschiedene Arten von Stacheln: Spieße, Borsten, Borstenstacheln und Rasselbecher, die unterschiedliche Längen, Eigenschaften und Funktionen haben. Viele dieser Stacheln dienen der Verteidigung. Die Rasselbecher sind hohl und erzeugen ein Rasseln, das Feinde vertreiben soll.
Aufgespießt
Die vielen Stacheln des Stachelschweins machen es zu einer unangenehmen Beute für Räuber. Nähert sich ein Feind, nimmt es eine Drohstellung ein. Die Stacheln sträuben sich, und das Tier erscheint plötzlich doppelt so groß. Gleichzeitig rasselt es mit dem Schwanz und trommelt mit den Hinterfüßen auf den Boden. Wenn der Feind immer noch nicht flieht, setzt das Stachelschwein seine gefährlichste Waffe ein: Es rennt rückwärts auf den Feind zu und stößt ihm seine Stacheln in den Körper, die dort stecken bleiben.
Gefährlicher Liebesakt
Die Stacheln der Stachelschweine sind bei Gefahr sehr nützlich. Bei der Paarung können sie jedoch problematisch sein. Wenn das Weibchen während der Paarung aggressiv ist, kann das Männchen verletzt werden. Meistens verläuft aber alles gut. Nach etwa drei Monaten kommt ein Junges zur Welt. Es wiegt nur etwa 350 Gramm, ist aber schon weit entwickelt. Die Augen sind offen, die Zähne vorhanden und der Körper ist mit kurzen, weichen Stacheln bedeckt. Bis zum Alter von sechs Monaten begleiten die Eltern das Jungtier auf der Nahrungssuche und schützen es, indem sie es zwischen sich nehmen.
Nächtliche Ruhestörung
Stachelschweine sind nachtaktive Tiere, die den Tag in selbstgegrabenen Erdbauten verbringen. Oft leben sie in kleinen Gruppen, wobei fremde Artgenossen energisch vertrieben werden. Männliche Stachelschweine markieren ihr Revier mit Duftdrüsen, um auf ihren Anspruch aufmerksam zu machen. Nach Einbruch der Dunkelheit machen sich die Tiere auf die Suche nach Nahrung und trotten langsam durch ihr Gebiet. Dabei sind sie keineswegs leise – sie schnüffeln lautstark und grunzen in die Nacht. Beim Fressen geben sie deutlich Kau- und Schmatzgeräusche von sich. Mit ihrem Stachelpanzer fühlen sie sich sicher und lassen sich nicht stören.