Hulman

Semnopithecus entellus

Hulman Languren sitzend im Dschungelpalast Hulman Gruppe mit Jungtieren im Zoo hannoverHulman LangurHulman am WasserHulman Jungtier mit zwei Hulmans
Der Hulman, auch Bengalischer Hanuman-Langur genannt, ist eine Affenart. Er gehört zur Familie der Meerkatzen-Verwandten, zu der auch der Drill gehört. Hulmans haben ein graues bis silbernes Fell mit gelblichem Unterton und ein schwarzes Gesicht mit großen Augen. Auch die Hände und Füße sind schwarz. Außerdem haben Hulmans einen langen Schwanz, länger als ihr eigener Körper! Hulmans sind in ihrem Lebensraum weit verbreitet und werden in einigen Zoos in Europa gehalten, im Erlebnis-Zoo im Dschungelpalast. Damit sich die Hulmans sinnvoll und nicht innerhalb ihrer Familiengruppe verpaaren, koordiniert der Erlebnis-Zoo Hannover die Erhaltungszucht dieser beliebten Affen!

Steckbrief

Lebensraum
Trockenwälder Indiens
Größe
45 bis 78,5 cm Körperlänge (bis zu 112 cm Schwanzlänge)
Gewicht
Weibchen: 9,5 bis 16,1 kg Männchen: 16,9 bis 19,5 kg
Fressfeinde
Leoparden, Tiger
Nahrung
Blätter, Früchte, Insekten …
Tragzeit
189 bis 208 Tage

Komplexer Magen

Die Hulman-Languren Indiens ernähren sich fast ausschließlich von Blättern und anderen grünen Pflanzenteilen. Diese enthalten viel Cellulose, einen Pflanzenbaustoff, den Säugetiere nicht verdauen können. Ähnlich wie zum Beispiel Kühe schaffen die Hulman-Languren das nur in "Teamwork". In ihrem Magen leben winzige Einzeller, die die Cellulose vorverdauen. Auch der Einzeller hat einen Vorteil davon: In dem mehrkammerigen Magen der Affen herrschen optimale Lebensbedingungen für ihn. Diese "Zusammenarbeit" im Tierreich nennt man Symbiose.

Sagenhafte Rettung

Hulman-Languren werden auch Hanuman-Languren genannt. In der hinduistischen Mythologie ist Hanuman ein Gott in der Gestalt eines Affen. Als der Dämon Ravana die Prinzessin Sita entführte und auf Ceylon (dem heutigen Sri Lanka) gefangen hielt, machte er sich auf, sie zu befreien. Dies gelingt, doch bei der Rettungsaktion wird die Stadt Lanka in Brand gesetzt. Hanuman verbrennt sich Gesicht, Hände und Füße. Aus diesem Grund haben auch seine Nachkommen, die Hanuman-Languren, immer noch schwarze Gesichter, Hände und Füße. Aus Dankbarkeit über die Befreiung Sitas, seiner Frau, wurde Hanuman vom Gott Rama die Unsterblichkeit verliehen.

Heilige Affen

Als Nachkommen des Affengottes Hanuman gilt diese Languren-Art in Indien als heilig. Man findet sie auch oft in der Nähe von Tempelanlagen, da sie hier von Gläubigen gefüttert werden. Auch wenn die Affen auf dem Markt einen Obststand plündern, dürfen gläubige Hindus sie nicht verjagen. Wenn die Hulman-Languren sich über Obst hermachen, sind ihnen möglicherweise Feigen am liebsten... Denn der Sage nach hat ihr Vorfahr aus dem Garten des Dämons Ravana eine Feige gestohlen, um ihn nach der Rettung Sitas noch mehr zu demütigen. So brachte Hanuman den Feigenbaum nach Indien.

Umkämpfte Gruppe

Hulmans leben in ihrer indischen Heimat in Gruppen von 8 bis 120 Tieren. Am häufigsten ist dabei die "Ein-Männchen-Gruppe" anzutreffen, der sogenannte Harem. In diesem lebt ein ranghohes erwachsenes Männchen mit mehreren erwachsenen Weibchen und ihrem Nachwuchs zusammen. Die Position als Haremsführer ist jedoch keinesfalls gesichert. Regelmäßig versuchen Männchen von außerhalb, die Gruppe zu übernehmen und fordern den Clan-Chef zum Kampf. Gewinnt das neue Männchen, übernimmt er den Harem.

Erhaltungszucht-Programm

EEP Logo

EEP

Mehr zur Erhaltungszucht im Zoo