Kolkrabe

Corvus corax

KolkrabeKolkrabe im Flug
Der Kolkrabe gehört zur Familie der Rabenvögel. Es gibt rund 120 verschiedene Rabenvogel-Arten, darunter auch die heimischen Rabenkrähen, die Elster und der Eichelhäher. Der Kolkrabe ist aber der größte europäische Rabenvogel! Er hat ein glänzendes schwarzes Gefieder und einen kräftigen Schnabel. Der Kolkrabe wurde in Teilen Europas zwischenzeitlich vom Menschen gejagt und ausgerottet. Er hat diese Gebiete aber wieder besiedeln können - gestützt durch Auswilderungen! Im Erlebnis-Zoo Hannover kann man die Kolkraben im Übergang vom Zoologicum zu Meyers Hof sehen.

Tierpatenschaft

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Steckbrief

Lebensraum
Wälder, Steppen, Tundra und Hochgebirge Nordamerikas, Afrikas, Europas und Asiens
Größe
58 bis 69 cm Kopfhöhe
Gewicht
585 bis 2.000 g
Fressfeinde
Füchse, Greifvögel, Wildkatzen …
Nahrung
Aas, Insekten, Kleinsäuger, Samen …
Brutzeit
20 bis 25 Tage
Max. Alter
etwa 13 Jahre

Intelligent

Rabenvögel gelten als besonders intelligent: Sie lernen schnell, benutzen Werkzeuge zielgerichtet und begreifen auch versteckte Zusammenhänge. Das war lange nur bei Menschen und Primaten bekannt. Raben erkennen unterschiedliche Gesichter und können noch nach rund fünf Jahren Menschen wiedererkennen. Raben in einem Forschungsexperiment haben gelernt, wie sie mit einem Stein eine Belohnung bekommen. Sie mussten einen passenden Stein in ein kleines Eisenrohr fallen lassen. Dieses Rohr war Teil einer Maschine, die dann Futter gab. Die Vögel verstanden schnell, dass der Stein ihnen als Werkzeug dient – und das innerhalb von nur 15 Minuten! Beeindruckend ist auch ihr Gedächtnis: Selbst 17 Stunden später wussten sie noch genau, welcher Stein funktioniert hat.

Tiermörder?

Kolkraben spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, da sie sich um die Beseitigung von Aas kümmern. Indem sie Tierkadaver fressen, verhindern sie die Ausbreitung von Krankheiten und tragen zur Reinigung der Umwelt bei. Oft wird ihnen unterstellt, dass sie die Tiere selbst getötet haben, wenn sie an einem Kadaver gesehen werden. In Wirklichkeit „räumen“ sie meist nur auf und erfüllen damit eine wertvolle ökologische Aufgabe.

Fehlinformationen

Dauerbeobachtungen an Kolkraben zeigen, dass sie keine gezielte Jagd auf Lämmer oder Kälber machen. Das Verhalten der Vögel wurde lange von Menschen missverstanden. Kolkraben sind sehr lernfähig und passen sich an ihre Umgebung an. Sie haben durch Beobachtung erkannt, dass nach Schaf- und Kuhgeburten eine Nachgeburt zu finden ist, die sie fressen können. Außerdem geben Jungtiere beim Aufstehen oft Kot ab, den die Raben ebenfalls nutzen. Um an diesen nahrhaften Kot zu gelangen, stören die Raben gezielt die Jungtiere, um sie zum Aufstehen zu bewegen.

Im Wandel der Zeit

Die weltweite Population der Kolkraben wird auf über 16 Millionen Vögel geschätzt, wobei in Europa ein stabiler Bestand von etwa 600.000 bis 1.000.000 Brutpaaren existiert. Im 17. bis 20. Jahrhundert wurde der Kolkrabe jedoch aufgrund von Angst und Aberglauben intensiv verfolgt und gezielt getötet. Dies führte zu einem drastischen Rückgang der europäischen Population, oft mit großen Verbreitungslücken, insbesondere in Nord- und Mitteleuropa. Dank ihrer Anpassungsfähigkeit und dem Umdenken des Menschen konnte sich die Kolkrabenpopulation jedoch wieder schnell erholen.
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