Nistkasten-Galerie im Zoo

Die
Nistkasten-
Galerie

Artenschutz

Welcher Nistkasten ist für welche Vogelart geeignet?

Nistkasten-Galerie im Zoo

Die Lernstation auf dem Zoo-Bauernhof

Meyers Hof, die charmante niedersächsische Themenwelt im Erlebnis-Zoo Hannover, bekommt eine weitere Edutainment-Station! Direkt gegenüber vom Stall Mügge, in der Nähe der „Melkkühe“, wird die Nistkasten-Galerie aufgestellt. Diese spannende Schau- und Lernwand lädt Besuchende ein, tief in das praktische Wissen über die Bedürfnisse unserer heimischen Vögel einzutauchen:
  • Welcher Nistkasten-Typ ist für welche Vogelart geeignet?
  • Was ist der Unterschied zwischen Halbhöhlen- und Höhlenbrütern?
  • Und wie können wir alle dazu beitragen, heimischen Vögeln zu helfen?

Warum Nistkästen aufhängen?

In Niedersachsen brüten jedes Jahr rund 200 verschiedene Vogelarten – darunter häufige Arten wie Meisen und Amseln ebenso wie bedrohte Arten, etwa Stare und Trauerschnäpper. Doch die Lebensräume verändern sich: Alte Bäume und Sträucher werden für Siedlungen und Straßen abgeholzt. Die Brutplätze und Nahrungsquellen für werden somit immer knapper. Etwa 70 Vogelarten gelten laut der Roten Liste Niedersachsens bereits als bedroht! Und auch bei den anderen Arten nehmen die Bestände ab.
Passende Nistkästen bieten Brutplätze, wenn natürliche Höhlen fehlen.

Welcher
Nistkasten
für welche Vogelart?

Nistkasten im Zoo
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Nistkasten für Höhlen-Brüter

Viele heimische Vogelarten nisten in Baumhöhlen. Doch da alte Bäume zunehmend abgeholzt werden, fehlt es an Brutplätzen. Nistkästen können sichere "Höhlen" zum Brüten bieten!
Hier nisten zum Beispiel Kohlmeisen, Kleiber, Trauerschnäpper oder Blaumeisen. Das Einflugloch sollte rund bis oval sein bei einem Durchmesser von 28 bis 32 mm.

Tipps zum Anbringen

  • Höhe: 2 bis 3 m
  • Ort: Bäume oder Pfosten in Gärten und Parks, Balkongeländer
  • Richtung: Osten, Südosten
Nistkasten im Zoo
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Nistkasten für Mauersegler

Mauersegler nisten in Städten und Dörfern an Gebäuden, zum Beispiel in Mauerlöchern. Doch durch den Neubau und die Sanierung von Häusern verschwinden ihre natürlichen Nistplätze!
Das Einflugloch der Nistkästen sollte oval und dabei 30 mm hoch und 60 bis 70 mm breit sein und nach unten oder vorne gerichtet.

Tipps zum Anbringen

  • Höhe: 5 bis 7 m
  • Ort: Gebäude, z.B. unter Dachvorsprüngen
  • Richtung: Osten, Nordosten oder Norden
Nistkasten im Zoo
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Nistkasten für Stare

Außerhalb der Brutzeit leben Stare in großen Schwärmen. Doch in der Brutzeit leben sie in Paaren und verteidigen ihr Revier von etwa zehn Metern rund um ihre Bruthöhle. Außerdem gelten Stare in Niedersachsen als gefährdet!
Das Einflugloch des Nistkastens sollte rund sein bei einem Durchmesser von 45 mm.

Tipps zum Anbringen

  • Höhe: 3 bis 6 m
  • Ort: Bäume in Gärten und Parks, Gebäude
  • Richtung: Osten, Südosten
Nistkasten im Zoo
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Nistkasten für Halbhöhlen-Brüter

Neben Höhlen-Brütern gibt es auch Halbhöhlen-Brüter. Sie nisten in Spalten und nehmen auch halboffene Nistkästen an. Diese bieten Schutz, aber ermöglichen einen bequemen Einflug.
Hier nisten zum Beispiel Rotkehlchen, Zaunkönig, Gartenrotschwanz und Bachstelze. Das Einflugloch sollte halboffen sein.

Tipps zum Anbringen

  • Höhe: 1 bis 2 m
  • Ort: Bäume, Büsche oder Pfosten in Gärten und Parks, niedrige Gebäude
  • Richtung: Osten, Südosten
Nistkasten im Zoo
5

Nistkasten für Sperlinge

Sperlinge werden auch Spatzen genennt. Haussperlinge brüten eher in Städten, Feldsperlinge eher in ländlichen Gebieten. Die Bestände beider Arten sinken, da Nahrung und Nistplätze knapp werden.
Das Einflugloch der Nistkästen sollte einen Durchmesser von 32 bis 34 mm haben.

Tipps zum Anbringen

  • Höhe: 2 bis 4 m
  • Ort: Bäume oder Gebäude, z.B. unter Dachvorsprüngen
  • Richtung: Osten, Südosten

Artenschutz von heimischen Tieren im Zoo

Der Erlebnis-Zoo engagiert sich umfassend für die heimischen Tierwelt: Er bietet Vögeln, Insekten, Amphibien und Co. vielfältige Lebensräume „zwischen den Tieranlagen“. Auf besonderen Naturflächen im Zoo werden heimische Vogelschutz- und Nährgehölze gepflanzt. Im ganzen Zoo verteilt befinden sich Nistkästen, die als Brutplätze für Vögel dienen. Außerdem werden Blumenwiesen und Staudenbeete angelegt, die Insekten anziehen – eine weitere Nahrungsquelle für Vögel. In Meyers Hof wurde sogar ein Storchennest auf dem Stallgebäude errichtet. Und selbst das Ufer am Sambesifluss bietet Brutmöglichkeiten für den bereits dort gesichteten Eisvogel!
Amsel an einer Vogeltränke

Was können wir alle im eigenen Garten tun?

Auch im eigenen Garten – oder auch auf dem Balkon – können wir etwas für die Vogelwelt tun! Heimische Sträuchern wie Holunder oder Kornelkirschen, dichte Hecken oder auch Staudenkübel und Wildblumensaaten liefern Vögeln Schutz und Nahrung. Mit einfachen Maßnahmen, wie dem Aufstellen von Nistkästen oder der Anlage von Wasserstellen, können Sie dazu beitragen, die Vogelvielfalt zu fördern.
Jeder Nistkasten, der richtig aufgestellt und genutzt wird, ist ein weiterer Schritt in Richtung Artenschutz!

Februar 2025 - MD