Der Afrikanische Krallenfrosch wird auch Glatter Krallenfrosch oder Apothekerfrosch genannt. Er gehört zu den Amphibien und darin zu den Froschlurchen. Amphibien sind Wirbeltiere, die einen Teil ihres Lebens im Wasser und meist einen Teil an Land verbringen. Der Afrikanische Krallenfrosch lebt aber auch als erwachsenes Tier im Wasser! Er hat einen flachen Kopf und kräftige Hinterbeine mit fünf Zehen und Schwimmhäuten dazwischen. Der Afrikanische Krallenfrosch ist weit verbreitet und wurde auch in Europa eingeschleppt. Im Erlebnis-Zoo Hannover kann man ihn im Amphibium beobachten. Hier findet man auch einen weiteren Wasser-lebenden Frosch, den Titicaca-Riesenfrosch.
Krallenfrösche heißen so, weil sich an ihren drei Zehen an den Hinterbeinen kräftige Krallen befinden. Die Krallen bestehen aus einer harten Substanz und befinden sich an den drei inneren Zehen der Hinterbeine. Sie dienen dazu, auch große Beutetiere festzuhalten und sogar in Stücke zu zerreißen, damit sie ins Maul passen. Beim Schwimmen nutzen die Krallenfrösche sie außerdem, um sich kraftvoll abzustoßen und schnell die Richtung zu wechseln. Ganz selten gehen Krallenfrösche auch an Land. Dann nutzen sie die Krallen zum Klettern.
Trübes Leben?
Krallenfrösche leben nicht an Land, sondern im Wasser. Sie müssen aber natürlich atmen und kommen dazu an die Oberfläche. Denn die erwachsenen Tiere haben keine Kiemen. Krallenfrösche leben oft in sehr trüben Gewässern. In diesen können sie kaum etwas sehen. Die "Sicht" übernimmt ein Sinnesorgan, das an ihren Flanken sitzt. Man nennt es Seitenlinien-Organ. Mit diesem Organ können Krallenfrösche Wasserbewegungen wahrnehmen - selbst solche, die von kleinsten Beutetieren ausgelöst werden. Außerdem haben sie feine, sensible Finger. Mit diesen Fingern tasten sie unter Wasser nach Nahrung.
UNTERWASSER-GESPRÄCHE
Im Gegensatz zu vielen anderen Froscharten, die an Land durch Quaken und Rufen kommunizieren, kommunizieren Afrikanische Krallenfrösche unter Wasser miteinander. Sie nutzen dafür eine Vielzahl von Klickgeräuschen und Lauten. Diese erzeugen sie,
indem sie die Luftröhre und die Muskeln um die Stimmbänder herum zusammenziehen. Die Geräusche dienen dazu, Reviere abzugrenzen, Partner anzulocken oder sich gegenseitig zu finden. Männchen und Weibchen haben dabei unterschiedliche Geräuschmuster. Ein besonders auffälliges Geräusch ist der sogenannte "Tic-Tac", das oft während der Balz zu hören ist. Die Kommunikation unter Wasser ist wichtig, weil diese Frösche nur selten an die Oberfläche kommen, außer um Luft zu holen.
Apothekerfrosch
Früher wurden Krallenfrösche in Apotheken gehalten. Das lag daran, dass man sie für Schwangerschafts-Tests nutzte! Wenn man einem weiblichen Krallenfrosch das Urin einer schwangeren Frau spritzt, dann legt der Krallenfrosch innerhalb von 24 Stunden Eier. Das bewirkt ein Hormon, das im Urin von schwangeren Frauen ist. Dieser sogenannte Hogben-Test (nach seinem Entdecker benannt) war lange Zeit der sicherste Schwangerschafts-Test. In den 1960er Jahren wurden dann aber Tests entwickelt, für die man keine lebenden Tiere mehr nutzen musste.