Titicaca-Riesenfrosch

Telmatobius culeus

Titicaca-Riesenfrosch
Der Titicaca-Riesenfrosch gehört zu den Amphibien und darin zu den Froschlurchen. Amphibien sind Wirbeltiere, die einen Teil ihres Lebens im Wasser und meist einen Teil an Land verbringen. Der Titicaca-Riesenfrosch jedoch verbringt sein gesamtes Leben im Wasser. Das hat er mit dem Afrikanischen Krallenfrosch gemein, der ebenfalls im Amphibium des Erlebnis-Zoo beobachtet werden kann. Der Titicaca-Riesenfrosch hat eine faltige Haut und ist dunkelgrün bis braun. Er ist stark gefährdet! Gründe sind Umweltverschmutzung und der Verlust seines Lebensraums.

Tierpatenschaft

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Steckbrief

Verbreitung

Verbreitung_Titicaca-Riesenfrosch
Lebensraum
Titicaca-See in Peru und Bolivien (Südamerika)
Größe
23 bis 28 cm Körperlänge
Gewicht
250 bis 1.000 g
Fressfeinde
Möwen, Kormorane, Raubfische ...
Nahrung
Fische, Kaulquappen, Schnecken ...
Max. Alter
etwa 20 Jahre

Tieftaucher

Der Titicaca-Riesenfrosch gehört zu den größten Fröschen der Welt. Er leben komplett im Wasser und nur in einem kleinen Gebiet, und zwar im Titicaca-See. Dieser See liegt in Südamerika, hoch in den Anden. Der Titicaca-Riesenfrosch ist an das Leben unter Wasser in so großer Höhe angepasst. Er kann sehr lange unter Wasser bleiben, ohne zum Atmen an die Oberfläche kommen zu müssen! Er nimmt dann Sauerstoff über seine Haut auf. Die Haut dieser Froschart ist extrem faltig - so entsteht eine große Hautoberfläche. Es sieht ein bisschen so aus, als wäre dem Frosch die Haut zu groß.

LEBEN IM TITICACA-SEE

Der Titicaca-Riesenfrosch verbringt fast sein gesamtes Leben im Wasser des Titicaca-Sees. Der See liegt in den Anden, 3.800 Meter über dem Meeresspiegel. Aufgrund dieser Höhe ist die Temperatur im See niedrig, und der Sauerstoffgehalt im Wasser ist geringer. Tagsüber versteckt er sich der Titicaca-Riesenfrosch zwischen Steinen oder in der Vegetation, um sich vor Fressfeinden zu schützen und seine Körpertemperatur zu regulieren. Seine faltige Haut dient nicht nur der Sauerstoffaufnahme, sondern auch als Tarnung im dichten Pflanzenbewuchs. In den frühen Morgenstunden und am Abend wird er aktiver und begibt sich auf Nahrungssuche. Seine Nahrung besteht hauptsächlich aus kleinen wirbellosen Tieren, die er auf dem Seegrund oder in der Vegetation findet.

Umwandlung im Wasser

In der Paarungszeit rufen Männchen, um Weibchen anzulocken. Die Paarung findet im Wasser statt. Die Weibchen legen ihre Eier in geschützten Bereichen des Sees ab, oft in der Nähe von Pflanzen oder Felsen, um sie vor Fressfeinden zu sichern. Die Kaulquappen entwickeln sich vollständig im Wasser, und auch die Metamorphose, also die Umwandlung zum erwachsenen Frosch, findet im See statt. Während der Metamorphose durchlaufen die Kaulquappen eine Reihe von Veränderungen. Ihr Körper beginnt sich zu verkürzen, der Schwanz geht zurück, die Hinterbeine und dann die Vorderbeine entwickeln sich, die äußeren Kiemen verschwinden und die Kaulquappe entwickelt Lungen. Nach Abschluss der Metamorphose muss der Frosch an die Wasseroberfläche zu kommen und Luft zu atmen. Doch auch wenn der Titicaca-Riesenfrosch nun wie ein erwachsener Frosch aussieht, bleibt er im Wasser.

Sinkende Zahlen

In den letzten Jahrzehnten ist die Zahl der Titicaca-Riesenfrösche stark gesunken. Man schätzt, dass die Population um mehr als 80 % zurückgegangen ist! Einer der Hauptgründe ist die Verschmutzung des Titicaca-Sees. Industrielle Abwässer und Haushaltsabfälle gelangen in den See und verschlechtern die Wasserqualität. Das schadet nicht nur dem Riesenfrosch, sondern auch seinen Nahrungsquellen, wie Insekten und Krebstiere. Ein weiteres Problem ist die Regenbogenforelle, die im Titicaca-See eingeführt wurde. Sie frisst die Kaulquappen und konkurriert außerdem mit dem Titicaca-Riesenfrosch um Nahrung. Durch die Zucht in Zoos kann eine stabile Riesenfrosch-Population aufgebaut werden. Das trägt dazu bei, das Überleben der Art zu sichern. Schutzmaßnahmen vor Ort am See sollten derweil auch die Interessen der lokalen Bevölkerung berücksichtigen, denn diese ist auf die Nutzung des Titicaca-Sees angewiesen. Eine nachhaltige Nutzung des Sees ist der Schlüssel zur Erhaltung der Art.
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