Östliche Sandboa

Eryx miliaris

Östliche Sandboa
Die Östliche Sandboa ist eine kleine Schlange, die kleinste Art unter den Sandboas. Sie hat einen stumpfen, nicht vom Körper abgesetzten Kopf und einen stumpfen Schwanz. Die Östliche Sandboa lebt im Sand der Wüsten und Steppen Asiens und ist perfekt an diesen sandigen Lebensraum angepasst. Daher stammt auch ihr deutscher Name.

Steckbrief

Lebensraum
Wüsten- und Steppengebiete Asiens
Größe
45 bis 75 cm Körperlänge
Gewicht
60 bis 70 g
Fressfeinde
Eulen, Marder, Leoparden …
Nahrung
Kleinechsen, Kleinsäuger, Kleinvögel …
Brutzeit
ca. 120 Tage
Max. Alter
etwa 20 Jahre

Sandfisch-effekt

Sandboas sind perfekt an ihrem Lebensraum bzw. dem Leben im Wüstensand angepasst. Sie entwickelten als Anpassung an den Wüstensand eine spezielle, kratzfeste Struktur der Haut mit der sich die Sandboas abrieb- und reibungsarm, also ohne große Kraftanstrengung im Sand bewegen können. Die spezielle Struktur der Haut wird auch "Sandfischeffekt" genannt.

Ovoviviparie

Der Großteil der Reptilien legt Eier (Oviparie), die sie an für ihre Art geeigneten Orte vergraben, z.B. Pythons oder Krokodile. Es gibt aber auch Reptilien, bei denen die Eier nach der Befruchtung im Körper des Weibchens heranreifen und die Jungtiere während oder kurz nach der Geburt aus den Eihüllen schlüpfen, wie bei der Sandboa. Das nennt man dann Ovoviviparie.

Kalt oder Warm?

Die Aktivität der Sandboa ist vor allem temperaturabhängig. Liegt die Temperatur um 20°C, ist die Sandboa fast ausschließlich am Tag unterwegs. Bei höheren Temperaturen (20 bis 30°C) sind die Schlangen am kühlen Morgen oder in der Abenddämmerung am aktivsten. Steigen die Temperaturen über 30°C verstecken sich die Sadboas in ihrem kühlen Unterschlupf.

Hauptfeind Nr. 1

Die Sandboa hat verschiedene Fressfeinde (Eulen, Füchse und Greifvögel). Der Hauptfeind ist jedoch der Wüstenwaran (Varanus griseus). Sandboas sind aber wehrhafte Tiere und keine leichte Beute. Fängt ein Waran eine Sandboa, so probiert sie sich um den Hals des Warans zu wickeln und drückt kräftig mit ihrer Muskulatur zu. Der Waran bekommt schlechter Luft und lässt oft daraufhin los, so dass die Sandboa schnell fliehen kann.

Seltener Anblick

Die Östliche Sandboa wird nur acht mal in europäischen Zoologischen Gärten und Tierparks gehalten (Stand: 2020). Der Erlebnis-Zoo Hannover ist der einzige Zoo in Deutschland, der diese interessante Art zeigt. Die Population der Östlichen Sandboa ist nicht gefährdet (IUCN: 2020). Aber der Verlust des Lebensraums durch intensive Landwirtschaft und den Bergbau und deren Folgen ist eine Gefahr für die Population der Sandboas.
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